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Konferenz 5Germany in Berlin Deutschland soll zum Leitmarkt für 5G werden

Der neue Mobilfunkstandard 5G soll möglichst rasch Verbreitung finden, darüber sind sich Netzbetreiber, Unternehmen und Politik einig. Wie das gehen soll, wurde auf der hochrangig besetzten Konferenz 5Germany erörtert.
In einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit der Industrie möchte die Deutsche Telekom den Ausbau der Netze für den neuen Mobilfunkstandard 5G forcieren. Auf der gemeinsam mit dem Handelsblatt veranstalteten Konferenz „5Germany“ in Berlin kündigte Telekom-Chef Tim Höttges an, die eigenen Planungen mit Industrieverbänden und anderen Netzbetreibern abzustimmen. Ziel sei der rasche Ausbau der Infrastruktur für den neuen Standard. „Da müssen wir jetzt langsam in die Hufe kommen“, sagte Höttges.
Tatsächlich spielt Deutschland bei 5G im internationalen Vergleich noch in der zweiten Liga. Während hierzulande mit dem Aufbau der entsprechenden Infrastruktur gerade erst begonnen wird, sind Länder wie Südkorea bereits entscheidende Schritte weiter. Dort feierte das Mobilfunkunternehmen SK Telecom im vergangenen April den Start des weltweit ersten 5G-Endkundennetzes, wie SK Telecom-Chef Park Jung Ho per Videobotschaft den Konferenzteilnehmern in Berlin erklärte. Und auch wenn die neue Technik zu Anfang noch ordentlich ruckelte, wie Park einräumte („Zeitweise konnte selbst ich kein 5G-Signal empfangen.“), hat sich der Standard mittlerweile etabliert. Drei Millionen 5G-Kunden hat SK Telecom inzwischen – bis Ende 2020 möchte Park den Anteil der 5G-Nutzer auf 20 Millionen ausbauen.





Solche Zahlen spiegeln nicht nur die in Ländern Südostasiens vielfach zu beobachtende Technikbegeisterung wider. Tatsächlich bietet 5G mit seiner schnellen Datenübertragung gerade der Industrie vielfältige Möglichkeiten, wie Bazmi Husain vom schwedischen ABB-Konzern auf der Konferenz erläuterte. Gerade dort, wo Mensch und Maschine eng zusammenarbeiten, biete 5G entscheidende Vorteile – etwa im Bergbau, wo mittlerweile vielfach autonom agierende Fahrzeuge Transportarbeiten erledigen. Auch der frühere BMW-Chef Harald Krüger betonte die Bedeutung von 5G für das autonome Fahren, das ohne die über das Mobilfunknetz in Echtzeit einlaufenden Daten etwa zu Wetter- oder Straßenverhältnissen kaum vorstellbar sei.
„Wir schaffen das, und wir können das“
Einen Grund für die hierzulande in Sachen 5G bislang eher verhaltene Entwicklung sehen Netzbetreiber und Industrie in der teuren Frequenzversteigerung durch die Politik. Die war in Berlin in Person von Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, vertreten. Der Minister möchte Deutschland zum Leitmarkt für die 5G-Technik machen und versprach ein Gesamtkonzept Mobilfunk, das die Regierung demnächst auf den Weg bringen wolle, ohne sich dabei auf einen konkreten Zeitrahmen festzulegen.
Stattdessen betonte der Minister die Wichtigkeit, den Bürgern die Vorteile der neuen Technologie besser zu vermitteln und mögliche Ängste abzubauen. „Entscheidend ist, was beim Bürger ankommt“, so Scheuer. In die gleiche Richtung zielte auch Handelsblatt-Chefredakteur Sven Afhüppe, als er mehr Optimismus bei der Betrachtung des technologischen Fortschritts einforderte und ein berühmtes Merkel-Zitat abwandelte: „Wir schaffen das, und wir können das.“
Was wir heute schon können, brachte dann Albert Heuberger, Leiter des Fraunhofer-Instituts für integrierte Schaltungen, auf den Punkt. Er zeigte auf, was dank 5G schon möglich ist, etwa in der Vernetzung von Industrieanlagen oder beim autonomen Fahren. Zugleich verwies er auf die Möglichkeiten, neben terrestrischen Netzen auch 5G per Satellit aus dem Weltall zu realisieren. Der Aufbau eines entsprechenden Satellitennetzes werde vor allem von US-Unternehmen wie SpaceX vorangetrieben. „5G“, davon ist der Fraunhofer-Forscher überzeugt, „wird ein sehr mächtiger Standard werden.“