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Digital Champions Award 2020 Alles auf Null. Und Eins.

Ein hochkarätiges Bewerberfeld hat es der unabhängigen Jury des nationalen Digital Champions Awards in diesem Jahr schwer gemacht, die beste Bewerbung herauszufiltern. Auf die jeweils ersten Plätze der insgesamt vier Kategorien haben es schließlich Lösungen geschafft, die Krankenhäuser smart, Fitness-Apps intelligent und Unternehmen sowie die Mobilitätskonzepte fit für die Zukunft machen. Sie alle verbindet, dass sie die Vorteile der Digitalisierung konsequent nutzen.

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Wer in einer der 32 Kliniken oder 24 Institute der Universitätsmedizin Essen Patient wird, profitiert von einer Infrastruktur, die oftmals noch als Zukunftsszenario gilt: das Smart Hospital. Neben dem Know-how der mehr als 8.000 Ärzte und Pflegekräfte greifen die Standorte auf eine Reihe digitaler Helfer in ihrem Klinikalltag zurück, die einerseits mehr Zeit für die Behandlung schaffen und diese gleichzeitig verbessern.

Die Universitätsmedizin Essen ist mit Ihrem Ansatz zur Rund-um-Digitalisierung in ihren Kliniken der Gewinner der Kategorie Digitale Prozesse & Organisation. Quelle: Adobe Stock

Dreh- und Angelpunkt der eigenen Transformation ist die elektronische, konzernübergreifende Patientenakte, durch die Mitarbeitende vor allem bei administrativen Aufgaben entlastet werden, da Patientendaten nicht bei jeder Behandlung händisch erfasst werden müssen. Ein klinikübergreifender Datenaustausch ist ebenso kein Problem. Doch nicht nur bei der Informationsverwaltung, auch bei der Diagnose und bei Laborarbeiten setzt die Universitätsmedizin auf digitale Hilfe: In der Radiologie unterstützen beispielsweise KI-Anwendungen die Mediziner bei der Auswertung von Bilddaten, etwa Röntgen-, CT- oder MRT-Aufnahmen. Ein Pipettierroboter im Zentrallabor beschleunigt unterdessen die Aufbereitung von Proben, indem das System vollautomatisch Substanzen sucht und erkennt.

Die DCA-Jury kürte die Universitätsmedizin Essen zum Gewinner der Kategorie Digitale Prozesse & Organisation, da der Beitrag der bereits umgesetzten und geplanten Lösungen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen einen „erfolgversprechenden Ansatz zur Vermeidung von Behandlungsfehlern, Verbesserung der Kommunikation zwischen Patienten und Personal und zur Steigerung der Effizienz des Klinikbetriebs darstellt“.

Fit in 160 Ländern der Welt

„Effizient“ zählt zu den Attributen, mit denen wohl jeder Sportler sein Training am liebsten beschreiben würde. Doch längst nicht jede Übung, jedes Trainingsintervall und erst recht nicht jeder Trainer kann auch dafür sorgen, dass sich die eigene Anstrengung möglichst schnell auszahlt. Die Freeletics GmbH, der Gewinner der Kategorie Digitales Kundenerlebnis, startete ihren Betrieb vor gerade mal sieben Jahren, zählt inzwischen aber zu den fortschrittlichsten digitalen Personal Trainern auf dem Markt.

Die App der Freeletics GmbH, Gewinner der Kategorie Digitales Kundenerlebnis. Quelle: PR

Mehr als 50 Millionen Nutzer in 160Ländern vertrauen auf die Workouts und Trainingspläne der Münchner, deren KI-Trainings so konzipiert sind, dass sie bestmöglich zu den Zielen, Gewohnheiten und zum jeweiligen Fitnesslevel des Users passen. Neben der physischen kümmert sich der Freeletics- Coach inzwischen auch um die geistige Fitness: Audiokurse zum Thema Mental Health sind ebenso Teil des Angebots, das die Jury in seiner Gesamtheit lobt: „Wir sind überzeugt, dass es der Freeletics GmbH gelungen ist, ein hervorragendes digitales Kundenerlebnis in diesem wichtigen Bereich zu schaffen, über die Zeit weiterzuentwickeln und damit in einem Markt, in dem sich auch große Player wie Apple oder Nike bewegen, nachhaltig erfolgreich zu sein.“

Neue Geschäftsbereiche rechtzeitig erschließen

Die Förderung und Beförderung von Paketen, Koffern, Sand, Gestein, Abfall und und vielem mehr sind das Geschäft der Beumer Group GmbH & Co. KG. Der Spezialist für sogenannte Intralogistiksysteme ist international erfolgreich, auch deshalb, weil er sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der eigenen Digitalisierung beschäftigt hat. Von den weltweit gut 4.500 Mitarbeitenden sind mehr als 200 für die Entwicklung von Softwareanwendungen für die Unternehmensgruppe zuständig.

Der Intralogistik-Spezialist Beumer Group siegte in der Kategorie Digitale Transformation Mittelstand. Quelle: PR

Im Rahmen der eigenen Transformation haben die Beckumer zuletzt zwei Ausgründungen vorangetrieben: Das Start-up BG.evolution verfolgt das Ziel, vom Universitätsstandort Dortmund aus digitale Innovationen in die Beumer Group zu tragen, indem es Kundenprobleme zunächst frei von den Strukturen der Unternehmensgruppe angeht und daraus kleine Lösungen entwickelt, deren Potenzial es bis zur Marktreife prüft. Die zweite Ausgründung, die Beam GmbH in Berlin, setzt auf die Synergien, die sich ergeben, wenn sich Familienunternehmen und Start-ups gemeinsam den drängenden Herausforderungen einer Branche stellen. In dem Company-Builder sollen pro Jahr bis zu drei Start-ups gegründet und in eine eigene Gesellschaft überführt werden, die neue Geschäftsfelder in der Logistik erschließen. Die DCA-Jury honoriert so viel strategischen Weitblick der Beumer Group mit dem Sieg in der Kategorie Digitale Transformation Mittelstand.

Training für die Künstliche Intelligenz

Weitblick im wörtlichen Sinn ist wichtig für alle, die mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß am Straßenverkehr teilnehmen. Autos, die autonom fahren, haben eine Vielzahl an Sensoren an Bord, um sich zu orientieren: Kameras, Laser, Radar, Satellitentechnik zur Positionsbestimmung. Heraus kommt ein großer Datenpool, aus dem ein 3D-Modell entsteht, anhand dessen ein selbstfahrendes Auto beschleunigt, bremst und lenkt. Was die zugrundeliegenden Systeme dennoch brauchen, um schadlos unterwegs zu sein, ist dasselbe wie menschliche Autofahrer: Erfahrung und Regeln.

DIe BIT Technology GmbH gewann mit ihrer 3D-Daten-Lösung in der Kategorie Digitale Produkte & Dienstleistungen. Quelle: PR

Die rein digitale Lösung der BIT Technology GmbH, der Gewinner in der Kategorie Digitale Produkte & Dienstleistungen, liefert all diese Daten, anhand derer KI-Funktionen im Bereich Mobilität sicherer werden sollen. Insbesondere gefährliche Situationen lassen sich in realen Umgebungen kaum oder gar nicht nachstellen. Mithilfe von BIT können Milliarden an Kombinationsmöglichkeiten automatisiert nachgestellt werden, ohne dass jemand zu Schaden kommt. Die verschiedenen Daten der Sensoren sind dabei nicht alle künstlich erzeugt. Sie basieren auf frei verfügbaren Realdaten wie Kartenmaterial, Fahrversuchen, Kunden- und Flottendaten.

Das sind die Zweit- und Drittplatzierten der DCA-Kategorien

Kategorie Digitale Prozesse & Organisation

Platz 2: Rheinland Holding AG
Der Versicherungskonzern Rheinland Holding AG ist als Kompositversicherer (Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kfz-Versicherungen) früh mit digitalisierten Massenprozessen gestartet. Das sich mehrheitlich in Familienbesitze befindliche Unternehmen hat mit Mobivers einen Prozess rund um die Kaufpreisversicherung von Autos entwickelt, welcher es erlaubt, in Autohäusern am favorisierten Endgerät Versicherungen innerhalb von zwei Minuten abzuschließen. Ein weiteres Beispiel ist der Tarif „OnDrive“ für die Kfz-Versicherung. Durch das einzigartige FIN-System können eine Vielzahl sonst notwendiger Abfragen gespart werden.

Platz 3: Beurer GmbH
1919 gegründet, bietet der Ulmer Familienbetrieb von Akku-Haarglättern über Pulsuhren bis Blutdruckmessgeräten mehr als 500 Elektrokleingeräte für Gesundheit und Wohlbefinden an. Die digitale Transformation erstreckt sich bei Beurer über sämtliche Bereiche im Unternehmen, so beispielsweise Sales, Marketing, General Administration, Controlling, Personal, Produktmanagement. Zum Beispiel wurden interne Prozesse wie die Automatisierung von internen Geschäftsprozessen (RoboticProcess Automation) im Bereich Reporting digitalisiert.

Kategorie Digitales Kundenerlebnis

Platz 2: Living Fertighaus GmbH
Mithilfe digitaler Kommunikation überwindet Living Fertighaus einen Missstand, der insbesondere den Fertigbau oftmals auszeichnet: Die Sprachlosigkeit während der Bauphase und die damit einhergehende Entfremdung der Bauherren von ihrem neuen Zuhause, die nicht länger vom Bauprozess ausgeschlossen sein sollen. Das mächtigste Werkzeug dafür: die Living Haus Bau-Cockpit-App. Die Interessenten und Kunden entscheiden, wann sie welche Informationen erhalten möchten und Living Haus liefert.

Platz 3: Holoco GmbH
Wie lassen sich die verschiedenen Wasserstrahlarten eines echten Duschkopfes präsentieren, ohne diesen ans Wasser anzuschließen? Eine Lösung dafür hat das 2014 gegründete Unternehmen. „HOLOCO – leading attention ist ein innovatives Augmented Reality-Erlebnis ohne die übliche Datenbrille. In multifunktionalen holographischen Displays werden virtuelle 3D Inhalte rund um einen realen Körper projiziert. Die Holocos setzen damit dort an, wo klassische Präsentationsmedien an ihre Grenzen stoßen.

Kategorie Digitale Produkte & Dienstleistungen

Platz 2*: Die Bayerische
Die Versicherungsgruppe bietet Versicherten an, durch Einkäufe über bestimmte Internet-Shoppingportale und eine spezielle Kreditkarte Boni zu erhalten, die in Kapital für die Altersvorsorge umgewandelt werden. Umgesetzt wird das zum einen mit dem Portal plusrente.de, über das der Versicherte in rund 1200 Onlineshops einkauft und zum anderen über den Abschluss einer MasterCard, die mit jedem Einkauf ein Prozent der Summe als Cash-Back seinem Vertrag gutschreibt.

Die Digitalisierung in industriellen Produktionsanlagen ist heute eine der zentralen Herausforderungen für den Maschinen- und Anlagenbetreiber. Das Unternehmen mit rund 5000 Mitarbeitern bietet mit dem AutoML ein Tool an, mit dem eine Automated-Machine-Learning-Software für den Maschinen- und Anlagenbau realisiert wurde. Damit gelingt der Einstieg in die Nutzung Künstlicher Intelligenz auch ohne den Einsatz von Data Scientists, denn mit der Software werden die Domänenexperten befähigt, auf Basis ihres Applikationswissens eigenständig Machine-Learning Modelle in weniger als einer Stunde zu erstellen und einzusetzen.

*Die Jury hat sich einstimmig dazu entschieden, sowohl "Die Bayerische" als auch "Weidmüller Interface GmbH & Co. KG" als Zweitplatzierte auszuzeichnen.

Kategorie Digitale Transformation Mittelstand

Platz 2: TÜV Nord Mobilitäts GmbH
Für Autofahrer ist die Fahrt zum TÜV eher Pflicht als Vergnügen. Das Projekt „Sofortgutachten für Remote-Fahrzeugbewertungen“ liefert die Strukturen und Systeme für die digitale Durchführung von Remote-Fahrzeugbewertungen. wurden dank des Einsatzes von innovativer Informations-und Kommunikationstechnik erfolgreich geschaffen. Mit dem TÜV Nord Sofortgutachten wurde der Prozess der rechtssicheren Gutachtenaufnahme ohne persönliche Anwesenheit des Gutachters vor Ort realisiert. Wo bisher eine räumliche und zeitliche Koordination von Fahrzeug, Gutachter und Kunden notwendig war, können Gutachten nun komplett flexibel erstellt werden.

Platz 3: Schumacher Precision
Schumacher produziert seit mehr als 100 Jahren Hochleistungs-Zerspanungswerkzeuge. Unter dem Projektnamen ToolProduction(TP) haben die Schumacher-Entwickler die gesamten Prozesse des Präzisionswerkzeugherstellers vom Auftragseingang, Konstruktion, Simulation, Produktion, QS-Management, Controlling bis hin zur Lager- und Distributionslogistik standort-unabhängig digital abgebildet.

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