Anzeige: Für sämtliche Inhalte dieser Seite ist die Telekom Deutschland GmbH verantwortlich.
Digital Champions Award Vorentscheid Wenn das Rolltor in die Cloud funkt

Die ersten Gewinner der DIGITAL X VORENTSCHEIDE 2019 stehen fest. In Bochum wurden vier digitale Vorreiter der Region West mit den Digital Champions Awards geehrt. Das sind die Sieger-Lösungen.
Ob ein Amazon-Paket auf dem Weg zum Kunden oder ein Scheibenwischer auf dem Weg zum Autohersteller – Pakete und Produkte müssen, bis sie ihr Ziel erreichen, durch ein oder mehrere Industrietore. Doch die schönste Lieferkette kommt ins Stottern oder gar zum Stillstand, sollte eines der sogenannten Schnelllauftore nicht hochgehen.
Rück- und Ausblick: Die DIGITAL X 2019
Wann?
9. April 2019
Wo?
Bochum, Jahrhunderthalle
Zum Nachbericht: Aus der Grube in die Cloud
Wann?
7. Mai 2019
Wo?
Stuttgart, Wagenhallen
Die Gewinner der Digital Champion Awards für die Region Southwest finden Sie hier
Wann?
21. und 22. Mai 2019
Wo?
München, Allianz Arena
Die Gewinner der Digital Champion Awards für die Region South finden Sie hier
Wann?
28. Mai 2019
Wo?
Offenbach, Fredenhagen
Papierlose Fertigung, Fenster mit Chip oder Stadtplanung mit Software: Das sind die Digital Champions der Region Midwest
Wann?
4. Juni 2019
Wo?
Hamburg, Fischauktionshalle
Der Norden Deutschlands beherbergt einige digitale Vorreiter. Erfahren Sie, wer in Hamburg für seinen Einsatz ausgezeichnet wurde.
Wann?
18. Juni 2019
Wo?
Berlin, Bolle Festsäle
Erfahren Sie hier mehr über die Digital Champions der Region EAST.
Wann?
29. und 30. Oktober 2019
Wo?
Köln, Koelnmesse
Bewerbungsschluss für den Digital Champions Award (DCA): 23. August 2019
Wenn heute die aufwändige Mechanik oder Steuerung defekt ist, dann wird ein Mechaniker gerufen, der sich des Problems annimmt und dann entscheidet, was zu tun ist. In Zukunft teilt das Nadelöhr der Logistik selber mit, was mit ihm nicht stimmt.
Der gegebenenfalls hunderte Kilometer entfernte Mitarbeiter des Service liest an einem Bildschirm ab, was die Ursache ist, und kann entsprechend planen. „Manchmal ist nur jemand zufällig gegen den Notschalter Not-Aus-Taster gekommen. Das können wir dann sofort erkennen und der Kunde kann das Problem schnell selbst beheben“, sagt Jörg Fischer, Technischer Direktor bei der Hörmann KG.
Aus dem Tor wurde eine Dienstleistung
Das Tor spricht via Sim-Card und der von Hörmann entwickelten SmartControl mit der Welt. In der Cloud der Telekom kann der Service-Techniker auf die Tausendstelsekunde genau abrufen, wie schnell sich das Tor geschlossen hat, ob eventuell ein Gegenstand darunter steht, der das Schließen verhindert. Zahlreiche Parameter, darunter die Anzahl der Schließvorgänge, erlauben es, vorausschauend zu planen und einzugrenzen, wann das Tor eine Wartung benötigt. Kunden können so auch bestimmen, ob einzelne Tore eines Logistikzentrums vergleichsweise häufig oder selten genutzt werden. In Zukunft verkauft das Unternehmen vielleicht nicht mehr das Tor, sondern eine bestimmte Anzahl an Öffnungen – inklusive Servicegarantie.

So wird dank einer Kombination aus Sensoren und digitaler Datenaufbereitung aus einem vermeintlich einfachen Tor eine High-Tech-Dienstleistung, die Hörmann bereits rund tausendmal weltweit verbaut hat. Dafür wurde das Unternehmen beim DIGITAL X WEST Vorentscheid 2019 mit einem Digital Champions Award in der Kategorie „Digitale Produkte und Dienstleistungen“ ausgezeichnet.
Hörmann ist eines von vier Unternehmen, die den Preis entgegennehmen durften – alle Mittelständler eint, dass sie die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells vorantreiben und neue Konzepte entwickeln, die die Kunden zwar nicht immer sehen, aber stets davon profitieren.
Bestens aufgestellt am Spieltag
Das gilt auch für den Preisträger Bayer 04 Leverkusen, der die Kategorie „Digitale Prozesse und Organisation“ für sich entschied. An einem Spieltag sind rund 1200 Menschen im und am Stadion beschäftigt. In einer eigens entwickelten App bündelt der Fußballclub die Kommunikation. Wurden früher E-Mails gesendet oder Papier verschickt, greifen heute über 600 Mitarbeiter und Dienstleister an einem Spieltag via App auf die für die wichtigen Informationen zu. „Jeden Spieltag gibt es Entwicklungen, die eine Organisation beeinflussen: das Fanverhalten, das Geschehen auf dem Spielfeld, technische Probleme oder auch besondere Wetterereignisse.

Wenn wir relevante Informationen dazu schnell und gezielt verbreiten, erhöhen wir die Chance enorm, dass alle Betroffenen souverän und angemessen damit umgehen“, sagt Simon Pallmann, Direktor Operatives Geschäft. Prozesse bei Bayer 04 Leverkusen. Dinge, die früher per Stift und Papier erledigt wurden und übertragen werden mussten, passieren nun mit einem Klick in der App. „Der Check, ob ein Kiosk unseren vorgegebenen Standards entspricht, passiert nun digital und die Zeit für die aufwändige Übertragung fällt weg“, sagt Pallmann. Entscheidende Prozesse wie Sicherheit, Ticketing, Catering und Logistik konnten so vereinfacht werden. Die Lösung wurde nur mit einem DCA geehrt: Die ersten Anfragen anderer Vereine hat Bayer 04 Leverkusen darüber hinaus bereits erhalten.
Vernetzung vom Produkt bis zur Produktion
Das gilt auch für die App Snoopstar, eine Augmented-Reality-Technologie, die – sobald man mit der Smartphone-Kamera zum Beispiel auf eine Verpackung zeigt – in Sekundenbruchteilen die Offline- mit der Online-Welt verbindet. So erhält der Kunde multimediale Informationen oder kann ein Produkt spontan kaufen.
Entwickelt hat die App die 1965 in Düsseldorf als Schriftsetzerei gegründete LSD GmbH & Co. KG, die für ihre digitale Gesamtstrategie den DCA in der Kategorie „Digitale Transformation Mittelstand“ erhalten hat. Snoopstar wird geführt von Chris Finken, Klaus Finken sowie Stefan Herzberg, der als Gesellschafter seine Erfahrung im Handel und bei der Skalierung von AI- und AR-Technologien einbringt. Ab Mai kann man Snoopstar auch im Magazin der Parfümeriekette Douglas erleben. Kunden, die die App auf ihrem Smartphone installieren, können ihr Mobiltelefon auf die dargestellten Produkte richten. Im Display erscheint dann zum Beispiel ein bewegtes Bild des Inhalts einer Geschenkverpackung, ein Link zu Beauty-Tutorials, Videos oder der Zugang zum Shop.

„Die Schriftsetzerei war bei der Digitalisierung von Anfang an dabei und aus uns wurde einer der führenden Full-Media-Dienstleister“, sagt Klaus Finken, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Chris Finken führt. Auch wenn Papier dabei eine immer kleinere Rolle spielt: Um den Anforderungen einer digitalen Präsentation von Produkten gerecht zu werden und Markteinführungen zu beschleunigen, entwickelte das Unternehmen eine hauseigene Software namens myWorkflow. Sie vernetzt nicht nur Standorte, Kunden und Dienstleister in aller Welt, sondern erlaubt auch einen vollständig digitalen Prozess von der Eingabe von Layouts, Online-Korrekturen und Übersetzungen bis zu Freigaben. Es ist deswegen fast zwangsläufig, dass sich das Unternehmen aus der physischen in die virtuelle Welt bewegt und schon bei den ersten Entwürfen für Verpackungen einplanen kann, welche digitalen Anwendungen später möglich sind.
Das Produkt stellt sich selber vor
Die inhabergeführte Robert Thomas Metall- und Elektrowerke GmbH & Co. KG aus Neunkirchen im Siegerland weiß, dass sie mit ihrer Entwicklung einer Augmented-Reality-Anwendung der allgemeinen Marktentwicklung noch voraus ist. Das Innovationspotenzial der App brachte dem Traditionsunternehmen dennoch einen Digital Champions Award für die Region West in der Kategorie „Digitales Kundenerlebnis“ ein. „Digitalisierung verträgt keinen Stillstand. In ein paar Jahren ist das, was wir machen üblich“, sagt Vladimir Sizikov von Robert Thomas.

Dem Unternehmen gelingt es, den Kunden sichtbar zu machen, was im Inneren der Produkte der Marke Thomas passiert. „Unsere Kompetenz sind Staubsauger mit besonderen Filtertechnologien, um auch kleinste Staubpartikel zu fangen und die Luft zu erfrischen“, sagt Sizikov. Früher habe es gereicht, eine Broschüre mit Fotos und Text zu zeigen, heute werden „nur“ Videos erwartet, aber „in Zukunft wollen die Kunden interaktive Elemente nutzen“, sagt er. Der Kunde sieht nicht allein das Produkt, sondern bekommt Text, Fotos, Video oder 3D-Darstellungen angeboten, die auf seinem Smartphone oder Tablet laufen und im nächsten Schritt vielleicht auf einer VR- oder AR-Brille. Mit Hilfe von digitalen Informationen kann sich das Produkt selbst beim Kunden vorstellen.