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Interview „Wir sollten nicht zu klein denken“

Quelle: Deutsche Telekom

Als Deutschland-Chef der Telekom weiß Dirk Wössner, was ganz oben auf den Wunschzetteln seiner Kunden steht: ein schnelles Netz – auf der Arbeit, zu Hause und unterwegs. Wössner weiß aber auch: Das Ziel eines breitbandseligen Deutschlands ist nur in Etappen zu erreichen. Ein Gespräch über die Digitalisierung und den Netzausbau.

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Herr Wössner, die DIGITAL2018 bringt das Thema Digitalisierung auf gleich vier Bühnen. Was denken Sie über die Veranstaltung in Köln?
Dirk Wössner: Das Format der Veranstaltung ist sehr gelungen. Wo sonst kommt man so schnell in den direkten Austausch mit Innovatoren, Vordenkern und Wirtschaftsexperten innerhalb kürzester Zeit? Ich persönlich sammele immer viele neue Eindrücke und Inspirationen auf Veranstaltungen wie diesen. Bei uns als Initiatoren der DIGITAL2018 ist die Freude natürlich besonders groß: Wir haben herausragende Redner für unsere Veranstaltung gewinnen können und die Zahl der angemeldeten Gäste gibt uns recht: Digitalisierung ist ein wesentliches Thema für die Politik, für unsere Gesellschaft und für die Unternehmen in Deutschland.

Wie meinen Sie das konkret?
Ich brauche Ihnen nicht zu erklären, wie das Smartphone unser Leben geprägt hat. Oder wie einstige Start-ups aus dem Silicon Valley mit neuen Geschäftsmodellen unseren Alltag verändert haben. Die Digitalisierung beeinflusst unsere Produkte und Services aber auch unsere Infrastruktur und Netze. Wir als Deutsche Telekom stellen die Grundlagen dieses digitalen Ökosystems: schnelle Glasfasernetze, Cloud-Dienste, integrierte Services wie beispielsweise Sicherheit, um nur einige zu nennen. Entscheidend ist es, all das in Einklang mit innovativen Geschäftsmodellen zu bringen. Dafür ist die DIGITAL2018 wie geschaffen, denn wir bringen hier die wichtigsten Spieler für die Digitalisierung in Deutschland zusammen.

Wer für die Digitalisierung nicht brennt, verlöscht

Tun die Telekommunikationsunternehmen in Deutschland denn genug für den Netzausbau? Man liest immer wieder, Deutschland sei in Sachen Netzabdeckung und -geschwindigkeit weit abgeschlagen.
Diese Aussagen lese ich regelmäßig und möchte klarstellen, dass die Telekom wie kein anderes Unternehmen in zukunftsfähige Glasfasernetze investiert. Die Telekom verlegt jedes Jahr 60.000 Kilometer Glasfaser und hat kürzlich die 500.000-Kilometer-Marke geknackt. Ab 2021 werden wir jedes Jahr zwei Millionen Haushalte direkt an unser Glasfasernetz anschließen. Wir bringen das Internet in die Fläche, zur Bevölkerung. Dorthin, wo diese Bandbreiten benötigt werden. Und nicht nur in wenige Metropolen. Dabei nutzen wir auch die Super-Vectoring-Technologie, bei der der größte Teil der Wegstrecke ebenfalls über Glasfaser läuft, um 26 Millionen Haushalten Geschwindigkeiten bis zu 100 MBit/s bis Ende dieses Jahres zur Verfügung zu stellen. Und bis Ende 2019 sogar 28 Millionen Haushalten bis zu 250 MBit/s zu ermöglichen.

Ohne Bandbreite hat sich der Traum von der digitalen Transformation für viele Firmen schnell ausgeträumt. Glasfaser kann da helfen. An solch einen Anschluss kommen Unternehmen leichter als gedacht.

Und wie sieht es im Mobilfunkbereich aus?
Das Mobilfunknetz bauen wir kontinuierlich weiter aus und haben kürzlich zugesagt, bis 2021 99 Prozent der Bevölkerung mit LTE zu versorgen. Anfang Oktober haben wir uns mit der Telefónica geeinigt, 5.000 ihrer Mobilfunkstandorte an unser Glasfasernetz anzuschließen. Die Zusammenarbeit funktioniert auf freiwilliger Basis sehr gut: Wir Telekommunikationsunternehmen ziehen an einem Strang.

Dennoch wird auch die Telekom den künftigen Kommunikationsstandard 5G zuerst in Ballungsgebieten aufbauen. Warum?
Lassen Sie uns das bitte Schritt für Schritt betrachten. Zunächst sollten die Vergabebestimmungen passen, bevor im Frühjahr die Frequenzen versteigert werden. Was wir mit Blick auf die Vergabe anbieten und was wir fordern, haben wir in einem Acht-Punkte-Programm zu 5G vorgestellt. Wir brauchen Investitionssicherheit und keine künstlichen Eingriffe in den Markt. Wir lehnen nationales Roaming sowie eine Diensteanbieterverpflichtung ab.

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Wieso?
Wir glauben an die Stärke und den Kooperationswillen der drei Netzbetreiber. Wir sollten nicht zu klein denken, wenn wir 5G groß machen wollen. Wir beginnen dort, wo wir am meisten Datenverkehr erwarten: in den Großstädten. Das wird sich aber schnell ausweiten. Schließlich werden wir bis 2025 90 Prozent der Fläche Deutschlands mit 5G versorgen.

Veranstaltungen wie die DIGITAL2018 vereinen außergewöhnliche Speaker und wichtige Themen an einem Ort: Worum muss es in einem Vortrag oder in einer Diskussion gehen, damit Sie garantiert im Publikum sitzen?
Alles rund um künstliche Intelligenz finde ich besonders spannend. Dahin geht die Reise. KI ist ein Thema, das auch wir im Service und in der Produktentwicklung immer stärker einbeziehen. Bei der DIGITAL2018 ist natürlich die Apple-Story mit Steve Wozniak hochinteressant. Wie nutzerfreundlich Apple seine Produkte gestaltet und wie einfach die Anwendung ist, finde ich immer wieder beeindruckend.

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