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Debatte Digitale Vorbilder aus den eigenen Reihen

Quelle: Deutsche Telekom

Digitale Bildung, Glasfaserausbau, Umsetzungskompetenz: Der Norden muss noch etwas in puncto Digitalisierung tun. Trotzdem war die Aufbruchstimmung bei der Podiumsdiskussion der Digital North deutlich zu spüren.

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Hamburg ist längst viel mehr als Reeperbahn, Fischbrötchen und Waterkant. Die Hansestadt ist auf dem besten Weg zur digitalen Stadt – und das hat man auch anderswo festgestellt: Google und Facebook haben bereits ihre Deutschlandzentralen in Hamburg. „Viele amerikanische Firmen denken bei Hamburg nicht mehr nur an den Hafen, sondern vielmehr an die Digitalwirtschaft“, sagte US-Generalkonsul Richard Yoneoka bei der Podiumsveranstaltung auf der Digital North in der Fischauktionshalle der Stadt an der Elbe. Neben Hamburg ist mittlerweile auch Niedersachsen ein gutes Stück bei digitalen Transformation vorangekommen, vor allem wegen der deutlichen Verstärkung seiner digitalen Anstrengungen.

Digitale Nordlichter auf dem Podium

Es wundert nicht, dass die Digital North neben US-Generalkonsul Richard Yoneoka mühelos weitere interessante Diskutanten fürs Plenum finden konnte. Mit dabei: Tobias Bergmann, Präses der Handelskammer Hamburg, Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Professor Dr. Garabed Garo Antranikian, ehemaliger Präsident der Technischen Universität Hamburg, sowie Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG in Hannover und Tijen Onaran, Gründerin Global Digital Women.

Lehrer mit Digitalkompetenz gesucht

Dreh- und Angelpunkt der Diskussion war das Thema Wissen, zu dem Tobias Bergmann über seine Erfahrungen mit mittelständischen Unternehmen berichten konnte. „Die nehmen die Digitalisierung sehr ernst“, sagte Bergmann, häufig fehle jedoch die Umsetzungskompetenz. Viele Firmenchefs würden sich fragen, wo sie anfangen sollen und wie sie digital einen Schritt vorankämen. Bergmann ist davon überzeugt, dass „Role Models für die Unternehmen“ von zentraler Bedeutung sind, also Vorbilder aus den eigenen Reihen. Garo Antranikian plädiert weiterhin für eine „Dreifachhelix aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“, um die Transformation voranzutreiben. Interdisziplinarität und Technologietransfer seien hierfür zentrale Voraussetzungen. In Sachen digitaler Bildung wiederum hat Tijen Onaran, deren Netzwerk inzwischen mehr als 20.000 Frauen verknüpft, eine eindeutige Meinung: „Wir brauchen mehr Lehrer mit Digitalkompetenzen.“ Die Schüler, sagt die Unternehmerin, brächten zum Glück die digitale Bereitschaft bereits mit.

Die Cebit greift in wenigen Wochen ebenfalls den Netzwerkgedanken der Digital-X-Reihe auf und will mit dem neuen Konzept auch die Digital Natives ansprechen und Business und Spaß verknüpfen. „Wir wollen uns zum Thinktank der Digitalisierung entwickeln“, sagte Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG in Hannover. Manchmal sei es einfach Zeit für eine radikale Transformation: Hierarchien und Silos seien durch die Digitalisierung in Auflösung begriffen, und das Netzwerken gewinne an Bedeutung.

Virtuelle Immobilienrundgänge, ein digitaler Anzeigen-Marktplatz, intelligente Taxi-Werbung und eine Plattform für bessere Vernetzung: Die Digital North zeigt, wie Firmen im Norden die Digitalisierung nutzen.

Digitale Gräben zuschütten

Argumente dafür, warum sich ein Unternehmen in Niedersachen ansiedeln sollte, brachte Stefan Muhle vor, Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Wir sind ein Macherland.“ Hier halte sich man nicht mehr an das Motto „erst grübeln, dann dübeln“, sondern mache mit der Digitalisierung Tempo, bringe schnelle Lösungen auf den Markt, selbst wenn diese erst zu 80 Prozent ausgereift seien. Die Unternehmen verbesserten ihre Digitalangebote dann sukzessive, wenn sie bereits im Gebrauch sind. Jetzt müssten die Telekommunikationsunternehmen allerdings noch massiv in den Glasfaserausbau investieren. Auch das Land werde den Glasfaserausbau unterstützen, um zum Beispiel die digitalen Gräben zwischen Stadt und Land zu beseitigen. Die Leidenschaft und Begeisterung für das Thema seien da – auch wenn man momentan noch nicht dort sei, wo man hinwolle. Mit dieser Bemerkung sprach Muhle allen Beteiligten der Digital North aus dem Herzen – denn die digitale Aufbruchsstimmung und der Wille, sich gemeinsam für die Transformation einzusetzen, waren in der Hamburger Fischauktionshalle deutlich zu spüren.

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