Aktienplatzierung Deutsche Bank in Australien wegen Kartellklage vor Gericht

Beim Verkauf eines 1,5 Milliarden Euro schweren Aktienpakets sollen Banker der Deutschen Bank Preisabsprachen gemacht haben. Es drohen Hafstrafen.

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Der Bank drohen Strafzahlungen in Australien. Quelle: Blatterspiel/Jan Huebner

Die Deutsche Bank, die Citigroup und die Australia and New Zealand Banking Group (ANZ) müssen sich wegen einer milliardenschweren Aktienplatzierung vor einem Bundesgericht in Australien verantworten. Die australische Wettbewerbsaufsicht ACCC hat die Banken und frühere Manager verklagt, weil sie sich abgesprochen haben sollen, um den Preis der zu verkaufenden Aktien zu stützen.

Die Geldhäuser und sechs ihrer früheren Mitarbeiter plädierten am Dienstag auf „nicht schuldig“. Das Verfahren wird von Investmentbankern weltweit mit Spannung beobachtet, da es Auswirkungen darauf haben könnte, wie Kapitalerhöhungen künftig umgesetzt werden.

Die Deutsche Bank und die Citigroup hatten ANZ 2015 bei der Platzierung eines umgerechnet 1,5 Milliarden Euro (2,5 Milliarden australische Dollar) schweren Aktienpakets begleitet. Bereits 2018 hatte die ACCC eine Kartellklage gegen die Geldhäuser wegen des Geschäfts angestrengt. Seitdem gab es zahlreiche Anhörungen vor einem lokalen Gericht in Sydney. Nun ist der Weg für das Verfahren vor einem Bundesgericht frei, ein Termin steht jedoch nicht fest.

Citi wies die Vorwürfe zurück. Die Deutsche Bank erklärte, sie werde sich gegen die Anschuldigungen verteidigen. ANZ, Australiens viertgrößte Bank, lehnte eine Stellungnahme ab.

Den Banken droht eine Kartellstrafe von zehn Millionen australischen Dollar oder dem Dreifachen der durch das Geschäft erzielten Vorteile, je nachdem welche Summer höher ist. Einzelpersonen müssen bis zu zehn Jahre Haft fürchten sowie Geldstrafen von bis zu 420.000 australische Dollar.

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