In Deutschland sind noch nie so viele Arbeitsplätze unbesetzt gewesen wie in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Mit 1,74 Millionen offenen Stellen erreichte die Zahl ein neues Hoch, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag mitteilte.
Auch die Zahl der Arbeitslosen sei in West- und Ostdeutschland gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich gesunken, sagte Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. „Dies ist ein Hinweis darauf, dass sich die Personalsuche in vielen Bereichen wieder schwieriger gestaltet.“ Eine deutliche Erholung des Arbeitsmarkts von der Corona-Krise sei zum Jahresbeginn auf dem Weg gewesen. Die Entwicklung sei trotz des Ukraine-Krieges bis zum Ende des ersten Quartals robust geblieben.
Der Ukraine-Krieg und Lieferengpässe dämpfen laut dem Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit aber die wirtschaftliche Entwicklung. Bei einer weiteren Eskalation des Krieges und einem Stopp der Energielieferungen aus Russland bestehe das Risiko eines starken Einbruchs auf dem Arbeitsmarkt.
Das IAB untersucht viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im ersten Quartal lagen Antworten von rund 7600 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor.