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Streit um Karten

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Ulla Schmidt » Mit der elektronischen Gesundheitskarte will die Bundesgesundheitsministerin die Medizinkosten senken. Doch die Einführung verzögert sich erneut. 

Ursprünglich sollten bereits im Januar alle gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland ihre neue elektronische Gesundheitskarte in den Händen halten. Sie sollte alle relevanten Patientendaten enthalten und damit etwa Doppeluntersuchungen beim Arztwechsel überflüssig machen. Zudem hätten die Mediziner auf ihr papierlos Rezepte ausstellen können. Für Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ein weiterer Beitrag zur Senkung der Kosten im Gesundheitswesen. Doch die Einführung der Gesundheitskarte verzögert sich. Experten, die an den Beratungen beteiligt sind, rechnen damit, dass sie nicht vor Ende 2008 flächendeckend verteilt wird. Der erste Feldversuch mit 10 000 Bürgern sollte am 1. Juli starten. Doch auch der Termin ist nicht zu halten, berichten mit dem Vorgang vertraute Personen. Zwar beginnen im nächsten Monat erste Tests in Musterregionen, doch diese Verfahren sind nach Auskunft Beteiligter stark abgespeckt und könnten genauso gut im Labor durchgeführt werden. Der neue Termin für den ersten umfassenden Feldversuch werde frühestens im zweiten Quartal 2007 liegen, heißt es. Der Grund für die Verzögerungen: Bisher streiten Krankenkassen, Ärzte, Apotheker und Schmidts Ministerium noch über technische und organisatorische Standards, sodass die Industrie mit der Entwicklungsarbeit nur schleppend vorankommt. Unter anderem ist ein Zwist darüber entbrannt, wer die entsprechenden Lesegeräte bezahlen soll: Ärzte oder Krankenkassen? Vor etwa einem halben Jahr hatte die Gesundheitsministerin noch lautstark verkündet, dass man jetzt Planungssicherheit für alle Beteiligten schaffen könne. Inzwischen werden stattdessen Forderungen laut, sie solle sich endlich persönlich einschalten. Schließlich hatten beteiligte Unternehmen gehofft, die Technik schnell im Ausland vermarkten zu können. 

thomas.stoelzel@wiwo.de 

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