
Mitte 2003 startete die erste große Haussebewegung für Silber. Die Aktien des US-Silberproduzenten Cœur d’Alene schossen damals um fast 400 Prozent nach oben. 2005 zündete die zweite große Zwischenrally für Silber, doch die Silberaktie schaffte kein neues Hoch mehr. Die Wahl des linken Evo Morales zum Staatspräsidenten Boliviens belastete die Kursentwicklung. Cœur förderte damals zwar noch nicht in dem Andenland, arbeitete aber an der Erschließung des weltgrößten Silbervorkommens im bolivianischen St. Bartolomé. Dort lagerten damals zwei Drittel von Cœurs gesamten Silberreserven, heute sind es noch 44 Prozent.
Einstiegsgelegenheit für mutige Anleger
Aus Sorge vor einer Enteignung zog die Silberaktie bei der dritten Aufwärtsrally des Silberpreises 2007 nur noch halbherzig mit. Hinzu kam: Um die Abhängigkeit vom Standort Bolivien zu verringern, hatten die Amerikaner das Palmarejo-Gold-Silber-Projekt in Mexiko gekauft. Finanziert wurde der Deal durch die Ausgabe neuer Aktien, was den Anteilswert stark verwässert hatte. Als sich der Silberpreis in den deflationären Wirren 2008 halbierte, kollabierte der Kurs von Cœur d’Alene vollends. Seither hat er sich erholt, geriet in der vergangenen Woche aber mit dem Silberpreis und den Aktienmärkten ebenfalls unter Druck. Die Schwächephase bietet mutigen Anlegern Einstiegsgelegenheiten. In St. Bartolomé läuft die Produktion seit 2008, in Palmarejo ist sie 2009 angelaufen. 2010 startet die Goldproduktion in der Kensington-Mine in Alaska. Die Produktionsmengen werden sich gegenüber 2009 erneut erhöhen. Im Vorjahr steigerte Cœur die Silberproduktion um 47 Prozent und den Goldausstoß um 56 Prozent. Die operativen Mittelzuflüsse erreichten 64,5 Millionen Dollar nach minus 7,4 Millionen Dollar 2008. Wegen der nun sinkenden Kapitalkosten sollten auch unter dem Strich bald Gewinne stehen. Die Reserven dazu sind da. Cœur wies zuletzt wirtschaftlich abbaubare Reserven aus in Höhe von 269 Millionen Unzen Silber und 2,9 Millionen Unzen Gold.