
Während im Düsseldorfer Osten gerade die letzten Fabriken der alten Gerresheimer Glashütte abgerissen werden, steht die neue, seit 2007 an die Börse zurückgekehrte Gerresheimer AG vor einem Gewinnsprung: Nach nur sieben Millionen Euro Plus im vergangenen Jahr können im laufenden Geschäftsjahr 2010 (bis Ende November) mehr als 40 Millionen netto übrig bleiben.
Stärker als bisher konzentriert sich Gerresheimer auf das Kerngeschäft als Zulieferer für die Pharmaindustrie. Ob Spritzen, Ampullen oder spezielle Glasverpackungen – die Bestellungen sind derzeit so lebhaft, dass der neue Chef Uwe Röhrhoff die Umsatzprognose für dieses Jahr heraufsetzt und mit bis zu vier Prozent plus rechnet. Damit wären mehr als eine Milliarde Euro Umsatz möglich.
Zukäufe geplant
Mit 40 Standorten weltweit profitiert Gerresheimer vom schrittweisen Aufschwung der Pharma- und Generikaindustrie. In Brasilien wird gerade eine Fabrik für Insulinspritzen gebaut; weitere Investitionen und Zukäufe sind in den bevölkerungsreichen Regionen geplant, die der Pharmabranche und ihren Zulieferern langfristiges Wachstum versprechen: Neben Nordamerika sind das vor allem die Schwellenländer China, Indien, Russland und Südamerika. Dank 493 Millionen Eigenkapital (36 Prozent der Bilanzsumme) und rückläufiger Schulden hat Gerresheimer mittlerweile genug finanziellen Spielraum.