
Noch ist Microsofts neue Internet-Suchmaschine "Bing" Welten von Marktführer Google entfernt. Dennoch, allein dass Bing nach wenigen Tagen überhaupt einige Prozente Marktanteil eroberte, ist angesichts des bisherigen Quasi-Monopols von Google ein Erfolg. Zudem ist es ein Zeichen dafür, dass Microsoft sein mageres Online-Service-Geschäft mit Nachdruck ausbaut. Auch im Kerngeschäft Softwareprogramme stehen wichtige Neuerungen vor der Tür: Früher als erwartet, am 22. Oktober, kommt das Betriebssystem Windows 7 auf dem Markt. Es dürfte weltweit auf mehr als 95 Prozent aller Rechner laufen – und sicherlich auf eine positivere Resonanz stoßen als die umstrittene Vorläuferversion Vista.
Microsoft drückt auf die Kostenbremse
Gegen Nintendos Wii-Konsole wird Microsoft eine neue Kamera-Version des Spiele-Klassikers Xbox ins Rennen schicken. Als renovierte Büro-Software kommt Office 2010. Dass Microsoft bei alledem mehr denn je auf die Kosten schaut und 5000 seiner weltweit 90.000 Stellen abbaut, wird an der Börse positiv beurteilt.
Bei Kursen um 22 Dollar (16 Euro) stehen Microsoft-Aktien derzeit so tief wie am Ende der High-Tech-Baisse. Dabei dürfte Microsoft in diesem Jahr mit 60 Milliarden Dollar doppelt so viel Umsatz und mit 15 Milliarden Dollar 50 Prozent mehr Gewinn machen als 2002 und 2003. Mit dem Sprung über 21 Dollar gab die Aktie ein wichtiges Kaufsignal.