
Mehrere Gewinnwarnungen und der negative Ausgang eines Patentprozesses warfen die Aktie des Generika-Herstellers Stada auf das Niveau von 2001 zurück. Doch jetzt, nach bis zu 80 Prozent Verlust in sieben Monaten, ist das Papier eine Turn-around-Spekulation.
Das erste Halbjahr 2009 wird noch einmal schwierig. Preissenkungen bei Medikamenten und Währungsverluste im Geschäft in Großbritannien, Russland und Serbien drücken zunächst die Zahlen. Von Juni an könnte dann die neue Rabattregelung der AOK die Umsätze stabilisieren.
Stada gehört zu den Generika-Herstellern, die von den Ortskrankenkassen bisher am häufigsten den Zuschlag für den Einsatz ihrer Medikamente bekommen haben. Zudem wird Stada im zweiten Halbjahr neue Präparate auf den Markt bringen. 2010 sollte Stada dann an das Wachstum des weltweiten Generika-Markts anknüpfen, das bei fünf bis sieben Prozent pro Jahr liegt.
Bei Kursen um zwölf Euro sind Stada-Aktien günstig. Mit 700 Millionen Euro macht der Börsenwert nicht einmal die Hälfte des Jahresumsatzes aus, der 2009 bei mindestens 1,5 Milliarden Euro liegen dürfte. In der Bilanz, die Stada am Donnerstag vorlegt, dürften wahrscheinlich über 900 Millionen Euro Eigenkapital stehen. Als einziger noch freier börsennotierte Generika-Hersteller in Europa ist Stada zudem ein Übernahmekandidat.