
Auf der Nordhalbkugel, auf der zwei Drittel der weltweiten Ernte eingefahren werden, läuft die wichtigste Phase der Anbausaison. Für den Schweizer Pflanzenschutz- und Saatguthersteller dürfte es ein ertragreiches Jahr werden. Immun gegen die Rezession ist keine Branche, aber die Agrarindustrie ist wesentlich resistenter als andere Sektoren. Das Wachstum der Weltbevölkerung sorgt für eine stetig steigende Nachfrage. Dagegen lassen sich die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen nicht beliebig ausweiten, und die Zuwachsraten der Ernteerträge hinken dem Bevölkerungswachstum hinterher.
Innovatives System sichert Einnahmen
Entsprechend muss der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und von gezielt gezüchtetem Saatgut forciert werden. Steigende Preise sind die Konsequenz. Preiserhöhungen erleichtern die Tatsache, dass es nur noch vier bedeutende Agrochemiekonzerne gibt. Syngenta teilt sich den Markt mit Monsanto und den Agrochemiesparten von Bayer und DuPont. Weil es in der Finanzkrise vor allem für Bauern in Schwellenländern schwierig wird, den Einkauf von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut bei ihrer Bank vorzufinanzieren, hat Syngenta ein innovatives Modell entwickelt: Bauern erhalten Produkte und treten dafür einen Teil der zukünftigen Ernte ab, den die Schweizer an den Warenbörsen auf Termin verkaufen.