
Für 65 Millionen Euro erwirbt der Spezialchemiker Wacker eine eigene Siliziummetall-Produktion in Norwegen. Das Münchner Unternehmen macht sich damit unabhängiger von Preisschwankungen auf den Siliziummärkten. Wacker ist Zulieferer für Chiphersteller und die Solarindustrie, Siliziummetall ist für Wacker der wichtigste Rohstoff.
Das US-Marktforschungsinstitut Gartner rechnet damit, dass die Nachfrage nach Siliziumscheiben (Wafern) in diesem Jahr um gut ein Drittel zunimmt. Wacker leidet hier zwar noch unter rückläufigen Preisen, da die verkauften Mengen aber stärker steigen, kann der Umsatz in diesem Jahr dennoch von 3,7 Milliarden Euro auf über 4,0 Milliarden klettern.
Dreh in die schwarzen Zahlen
Zugute kommt Wacker das starke Geschäft in Asien. Bei Wachstumsraten von mehr als 30 Prozent holen die Münchner hier ein Drittel ihrer gesamten Umsätze.
Im ersten Quartal schaffte Wacker mit 106 Millionen Euro Reingewinn den Dreh in die schwarzen Zahlen. Die Auslastung der Werke ist mit 80 bis 90 Prozent hoch, der Preisdruck auf Wackers Siliziumprodukte dürfte nachlassen. Insgesamt steuert Wacker auf bis zu 400 Millionen Euro Jahresgewinn zu – etwa so viel wie in den guten Zeiten vor der Krise. Wacker-Aktien notierten damals zwischen 150 und 200 Euro. Dieses Niveau können die Papiere bis nächstes Jahr wieder erreichen.