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Aktientipp Yara International: Mehr einsetzen

In den vergangenen Monaten waren Landwirte zu Sparmaßnahmen bei Düngemitteln gezwungen. Jetzt dreht sich der Trend. Das birgt Chancen für Hersteller wie Yara International.

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Kursverlauf der Yara-International-Aktie 2008/2009 (Klicken Sie auf die Grafik für eine erweiterte Ansicht)

Etwa die Hälfte der weltweiten Nahrungsmittelproduktion wird gesichert durch den Einsatz von Mineraldüngern. Mineraldünger steigern die Produktivität eines Feldes im Schnitt um etwa das Vierfache. Umgekehrt geht die Produktivität auf den bestehenden Agrarflächen zurück, wenn am Düngemitteleinsatz gespart wird. Dazu gezwungen wurden viele Landwirte wegen der seit Mitte 2008 dramatisch fallenden Agrarpreise und des erschwerten Zugangs zu Krediten bei ihren Banken.

Früher oder später wird sich dieser Trend aber wieder umkehren. Schließlich sorgen geringere Ernteerträge über einen längeren Zeitraum für sinkende Lagerbestände von Agrarrohstoffen. Damit erhöht sich das Risiko von Versorgungslücken im Fall von witterungsbedingten Ernteausfällen in wichtigen Anbauregionen. Das treibt tendenziell die Preise von Agrarrohstoffen, vor allem wenn diese zur Herstellung unverzichtbarer Grundnahrungsmittel benötigt werden. Dazu zählen vor allem Getreidesorten wie Weizen, Mais oder Reis.

Yara: Zeitweise 470 Prozent im Plus

Höhere Absatzpreise aber verbessern die Einkommen der Landwirte und schaffen Anreize, wieder mehr Düngemittel einzusetzen. Noch ist davon nichts zu spüren. Die Düngemittelindustrie leidet unverändert unter drastischen Absatz- und Ertragseinbußen. Doch angesichts anziehender Getreidepreise dürfte die Talsohle bei Dünger erreicht sein. Aus antizyklischer Sicht reizen die Aktien des Sektors wieder zum vorsichtigen Einstieg.

Zuerst anspringen könnte das Geschäft von Yara International. Der norwegische Konzern, dessen Aktie gemessen am Einstandspreis im Agrarboom bis Mitte 2008 um zeitweise 470 Prozent zulegte (aktuell plus 140 Prozent), ist mit einem Jahresumsatz 2009 von voraussichtlich gut sieben Milliarden Euro der weltgrößte Anbieter von Mineraldünger und vor allem auf Stickstoffdünger spezialisiert. Das ist ein Vorteil, weil Stickstoffdünger regelmäßiger eingesetzt wird als Kalidünger. Auf den Einsatz von Kali können Landwirte über einen längeren Zeitraum verzichten, ohne direkte Ertragseinbußen zu erleiden. An der Börse hat der langfristige Trend der Yara-Aktie bereits nach oben gedreht.

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