
Gewinn-und-Verlust-Rechnung Vom Umsatz ausgehende Berechnung aller Aufwendungen binnen eines Jahres, Halbjahres oder Quartals. Vom Umsatz abgezogen werden unter anderem Personal-, Material- oder Abschreibungsaufwand, addiert werden Erträge wie etwa die Zinseinnahmen eines Unternehmens. Unter dem Strich bleibt der Jahresüberschuss übrig. Er entspricht dem Nettogewinn (Gewinn nach Steuern); fällt unterm Strich ein Minus an, spricht man vom Jahresfehlbetrag.
Ergebnis je Aktie EPS/Earnings per Share. Das Ergebnis je Aktie wird berechnet, indem der Jahresüberschuss eines Unternehmens durch die Zahl der Aktien des Unternehmens geteilt wird.
Kurs-Gewinn-Verhältnis Der aktuelle Aktienkurs geteilt durch das Ergebnis je Aktie ergibt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Im Durchschnitt notieren die 30 Dax-Aktien derzeit – auf Basis der für 2010 erwarteten Gewinne – bei einem KGV von 11,6. Die Schätzungen zum Dax-KGV beruhen nicht nur auf echten Nettogewinnen, sondern zum Teil auch auf so-genannten Pro-forma-Gewinnen oder Pro-forma-EPS. In diese Berechnung fließen nicht alle Aufwendungen eines Unternehmens ein. Das KGV 11,6 ist deshalb nicht über Gebühr günstig, sondern darf in etwa als angemessen gelten.
Operativer Cash-Flow Zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit, der entweder ausgehend vom Jahresüberschuss oder vom Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) errechnet wird und angibt, wie viel Geld aus den Umsätzen eines Unternehmens tatsächlich in der Kasse hängen bleibt und zum Beispiel für Investitionen oder Dividenden zur Verfügung steht. Der Cash-Flow ist aussagekräftiger als ein isoliert betrachteter Gewinn und damit eine der wichtigsten Kennziffern für Aktionäre. Allerdings erschweren Regeländerungen die Vergleichbarkeit, sodass bei einigen Unternehmen der operative Mittelzufluss bereinigt werden muss, um zu Vorjahren vergleichbare Werte zu ermitteln.
Freier Cash-FlowGibt die freien, dem Unternehmen zur Verfügung stehenden Mittel an. Unternehmen berechnen den freien Cash-Flow (sehr grob: operativer Cash-Flow abzüglich von Posten wie Investitionen) unterschiedlich.
NettofinanzschuldenVerbindlichkeiten aus Krediten oder Anleihen abzüglich des Kassenbestands und kurzfristig veräußerbarer Wertpapiere eines Unternehmens.
Firmenwert-AbschreibungWer bei Übernahmen Prämien auf den Unternehmenswert des gekauften Konkurrenten bezahlt hat, muss einmal jährlich diesen Prämienwert (Goodwill) überprüfen. Die Unternehmen führen dazu einen sogenannten Impairment Test durch. Halten die ursprünglich beim Erwerb erwarteten Umsätze, Cash-Flows, Gewinne oder Kosten dem Test nicht stand, muss der Firmenwert abgeschrieben werden. Wie alle Abschreibungen mindert die Firmenwert-Abschreibung Gewinn und Eigenkapital, allerdings nicht den Cash-Flow, da diese Abwertungen keine Geldflüsse auslösen.
EbitdaErgebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisation. Schönwetterkennzahl, aus der alle möglichen Aufwendungen, die ein Unternehmen im Laufe einer Periode hat, herausgerechnet sind. Aktionäre finden häufig auch Angaben zu Ebita (Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Amortisation) oder bereinigtem Ebitda und Ebita – alles Zahlen, die das Management nach Lust und Laune berechnen darf und die deshalb kaum etwas aussagen. Am meisten Aussagekraft hat noch das Ebitda im Verhältnis zum Schuldenstand (je geringer die Relation Ebitda zu Schulden, desto besser steht das Unternehmen da).
EbitFallen außerordentliche Zinsergebnisse an, ist das Ergebnis vor Steuern und Zinsen die erste wichtige Kennzahl für den Aktionär. Das Ebit ist das aus dem laufenden Geschäft heraus erwirtschaftete Betriebsergebnis eines Unternehmens.
EbtErgebnis vor Steuern. Zins- oder Finanzergebnis sind im Ebt mit enthalten.
KBVKurs-Buchwert-Verhältnis. Verhältnis von Kurs zu dem dem Aktionär zustehenden Eigenkapital. Bei einem KBV unter 1 gilt eine Aktie als günstig. Problem: Abschreibungsgefährdetes Vermögen schönt den Buchwert heute enorm. Bei Unternehmen ohne hohe Firmenwerte können Anleger das KBV nutzen, bei Banken auf keinen Fall. Die 30 Dax-Unternehmen notieren zurzeit bei einem KBV von 1,39. Sie sitzen zudem auf 181 Milliarden Euro abschreibungsgefährdetem Goodwill. Gemessen am KBV ist der Dax teuer.
US-GAAPUnited States Generally Accepted Accounting Principles, Bilanzstandard der USA. Bisher verpflichtend für den Abschluss aller an US-Börsen notierten Unternehmen. Seit den Geschäftsjahren, die nach dem 15. November 2007 geendet haben, dürfen ausländische Unternehmen auch nach dem Standard IFRS bilanzieren.
IFRSInternational Financial Reporting Standards. Internationaler Bilanzstandard (Anwendung in mehr als 90 Ländern). Seit 2005 in Deutschland Pflicht für den Konzernabschluss aller Unternehmen, die Anleihen oder Aktien öffentlich notiert haben.
HGB Handelsgesetzbuch. Standard für den Einzelabschluss aller Unternehmen in Deutschland. Der Einzelabschluss der AG umfasst nicht alle Töchter des Konzerns, ist aber Grundlage für die Dividenden.
DividendeWird in der Regel je Aktie angegeben. Die nächste, erwartete oder bereits angekündigte Dividende geteilt durch den aktuellen Aktienkurs ergibt die Dividendenrendite eines Unternehmens. Der Dax rentiert bei einer erwarteten, recht attraktiven Dividendenrendite von rund 3,2 Prozent. Spitze ist die Telekom-Aktie mit 7,8 Prozent Rendite.