Der weltbeste Investor Warren Buffett auf die Finger geschaut

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Die Reichsten der Reichen Quelle: AP

Stimmt. Die riskanteren Investments in Aktien sind seit den Tiefständen viel stärker gestiegen als die gut 23 Prozent, die Buffett in Anleihen derselben Unternehmen steckte. Der Aktienkurs von Goldman Sachs etwa verdoppelte sich, General-Electric-Papiere legten um rund 200 Prozent zu, ebenso Harley-Davidson. Und Anlageprobleme werden Buffett wieder einholen. Spätestens in den Jahren 2013 und 2014 dürften die Gesellschaften einen Großteil der Buffett-Hilfsgelder zurückgeben, das sehen die Verträge vor.

Besonders lukrative Investments findet Buffett nur noch selten. Und wenn, dann sind sie meist nicht mehr groß genug, um noch kräftig auf die Gesamtentwicklung des Giganten Berkshire durchzuschlagen. So kaufte Buffett Ende 2008 für 230 Millionen Dollar zehn Prozent am chinesischen Batterie- und Autoproduzenten BYD. Der Anteil stand zehn Monate später bereits mit rund zwei Milliarden zu Buche.

Die fetten Jahre sind vorbei

Doch er bräuchte mindestens ein Dutzend solcher Geschäfte. Seine Deutschland-Initiative verpuffte, stattdessen kaufte sich Buffett beim soliden, aber eher langweiligen Dax-Wert Münchener Rück ein. Auch sein lange erwartetes Mega-Investment, die in diesem Jahr vollzogene Übernahme der Eisenbahnholding Burlington Northern Santa Fe, wirkt schon fast wie ein Akt der Verzweiflung. Buffett zahlte für die Bahn eine Prämie von rund 30 Prozent auf den Aktienkurs, inklusive Schulden insgesamt 44 Milliarden Dollar.

Für seinen potenziellen Nachfolger Sokol dürfte es unmöglich werden, die Gewinne vergangener Jahrzehnte zu toppen. Daraus macht Buffett keinen Hehl: „Unser Performance-Vorteil ist dramatisch geschrumpft, während wir größer geworden sind“, schreibt er in einem Bericht, „das ist ein unerfreulicher Trend, der sich sicherlich fortsetzen wird.“

Bereits im Juni 2006 legte Buffett fest, dass ein Großteil seines Vermögens in mehrere Stiftungen fließen soll. Aktien im Wert von heute rund 40 Milliarden Dollar bekommt die Stiftung von Bill und Melinda Gates, Aktien für acht Milliarden Dollar sind für mehrere Stiftungen seiner Exfrau Susan und seiner Kinder Howard „Howie“, Susan „Sooz“ und Peter reserviert. Der von Buffett installierte Mechanismus – jedes Jahr werden fünf Prozent der reservierten Aktien auf die jeweilige Stiftung übertragen – garantiert diesen ewigen Geldzufluss; vorausgesetzt Berkshire Hatway bleibt auch in der NachBuffett-Ära einigermaßen erfolgreich.

Finanzstärke wie ein Fels

Fünf bis sechs Prozent Zuwachs im langfristigen Durchschnitt würden dafür reichen. Dass die zu schaffen sind, daran hat Buffett keine Zweifel: „Ich betrachte Berkshire als ein ideales Mittel, um das langfristige Wohlergehen einer Stiftung zu unterlegen“, schrieb er an Gates und seine Kinder, „die Gesellschaft hat eine Vielfalt von diversifizierten und starken Ertragsströmen und eine Finanzstärke so fest wie der Fels von Gibraltar.“

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