Europäische Börsen Letzter Handelstag des Jahres endet im Minus

Die Frankfurter Börse ist an Silvester geschlossen - nicht so die Börsen in London und Paris. Am letzten, verkürzten Handelstag schlossen die jeweiligen Indizes mit einem Minus. Auf Jahressicht haben gibt es allerdings deutliche Unterschieden zwischen dem britischen und dem französischen Aktienmarkt.

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London Stock Exchange: Verluste am letzten Handelstag des Jahres. Quelle: ap

HB PARIS/LONDON. Die wenigen geöffneten europäischen Börsen sind am Freitag mit Abschlägen aus dem verkürzten Handel gegangen. Sie trugen damit zur insgesamt schwächeren Entwicklung des europäischen Leitindex EuroStoxx 50 bei. Von den am letzten Tag des Jahres geöffneten Handelsplätzen schloss der Londoner FTSE 100 um 1,19 Prozent tiefer bei 5 899,94 Punkten. Auf Jahressicht ergab sich damit ein Plus von nahezu neun Prozent. Der Cac 40 verabschiedete sich in Paris bei 3 804,78 Punkten ebenfalls um 1,19 Prozent schwächer. Seine Jahresbilanz fällt mit einem Minus von 3,34 Prozent somit negativ aus.

An diesem Silvestertag blieben die Börsen in Frankfurt, Madrid, Mailand, Prag, Rom, Wien, Zürich und Tokio geschlossen. Vor diesem Hintergrund wird der Jahresschlusstand für den EuroStoxx 50 erst im Tagesverlauf berechnet. Auf Basis des Schlusskurses vom Vortag verlor der europäische Leitindex auf Jahressicht 5,56 Prozent. "Wenn man bedenkt, wie sich die europäischen Märkte von ihren Verlusten durch die Schuldenkrise in der Euro-Zone erholt haben, kann man unter dem Strich sagen, dass es ein gutes Jahr für die Märkte war", resümierte ein Marktstratege. Impulse waren an diesem letzten Handelstag schwer zu finden.

Lediglich der Minenwert BHP Billiton sorgte mit Spekulationen für Gesprächsstoff. Laut Medienberichten wird derzeit am Markt über ein 40-Milliarden Dollar schweres Gebot für Anadarko Petroleum spekuliert. Darüber hinaus wird die Kohleförderung in Australien derzeit durch starke Regenfälle behindert. Mit einem Minus von 2,41 Prozent auf 2 551 Pence gehörten BHP-Titel zu den größten Verlierern im FTSE.

Insgesamt richtete sich der Blick der Marktteilnehmer allerdings verstärkt auf die Jahresbilanzen. Die klare Gewinnerin 2010 war die Automobilbranche. Der entsprechende Branchenindex des Stoxx 600 legte 2010 um knapp 45 Prozent zu und war damit absoluter Spitzenreiter unter den insgesamt 19 Branchenindizes. Der britische Zulieferer GKN, VW-Vorzüge, Continental und Valeo verteuerten sich auf Jahressicht um 60 bis 90 Prozent. Im EuroStoxx50 übernahm mit BMW ebenfalls ein Autobauer die Führungsposition. Sie arbeiteten sich um rund 85 Prozent vor.

Die europäische Schuldenkrise sorgte dafür, dass Finanzwerte 2010 die größten Verlierer in Europa waren. Im EuroStoxx50 bildeten die Aktien der spanischen und italienischen Banken Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), Intesa SanPaolo, Unicredit und Banco Santander mit Kursverlusten von rund 30 bis 38 Prozent die schwächsten Werte.

Jenseits des Leitindex verloren die National Bank of Greece sowie die Bank of Ireland mit einem Minus von jeweils mehr als 50 Prozent noch deutlicher an Wert.

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