Sonntag, 14. September: Lehmans Stern sinkt

Die Chancen auf eine Rettung der schwer angeschlagenen US-Investmentbank Lehman Brothers schwinden von Stunde zu Stunde. Daran ändert auch ein eilig einberufener Krisengipfel zwischen der US-Regierung und Vertretern der führenden US-Banken nichts. Lehman Brothers, die viertgrößte Investmentbank an der Wall Street, hat durch die Finanzkrise Milliardenverluste aufgehäuft und steht kurz vor der Insolvenz.
Keine Staatsgarantien für Lehman Brothers
Die Verkaufsverhandlungen scheitern letztlich daran, dass US-Finanzminister Paulson sich weigert, erneut Staatsgarantien für eine angeschlagene Bank bereitzustellen. Eine Woche zuvor hatte er noch mit Milliarden-Kapitalspritze die beiden größten Immobilienfinanzierer der USA, Fannie Mae und Freddie Mac, vor dem Aus bewahrt. Doch bei Lehman sagt Paulson erstmals Nein.
Lehman bleibt daher nichts anderes übrig, als in der Nacht zu Montag mitteleuropäischer Zeit Insolvenz anzumelden. Am späten Abend sorgt eine weitere Meldung für Aufsehen: Lehmans Konkurrent Merrill Lynch, die Nummer drei an der Wall Street, wirft sich laut Zeitungsberichten der Bank of America in die Arme.