
vermeldete für das zweite Quartal ein Rekordminus von 17 Milliarden Dollar. Ein weiterer Nackenschlag für BP-Aktionäre. Robert Hofmann, Co-Fondsmanager des RCM Wachstum Europa, lässt das dagegen kalt. Schon seit 2008 rührt er BP und die anderen europäischen Ölkonzerne Total, Eni und Statoil nicht mehr an. "Das Geld verdienten zuletzt vor allem die Ölservice-Unternehmen, weil die Förderer in schwerer zugängliche Felder ausweichen und die dafür nötige Technologie einkaufen müssen", sagt Hofmann. Derzeit hält er die italienische Saipem, die unter anderem Ölplattformen produziert, und die französische Technip, Hersteller von Öl- und Gasfördertechnik, im Fonds. "Beide Unternehmen werden auch in den kommenden Jahren wachsen, weil die bisher erschlossenen Quellen die Ölnachfrage nicht mehr decken können und derzeit keine Wettbewerber mit vergleichbarem Know-how in Sicht sind."
Insulin und Luxus für die Schwellenländer
Hofmann konzentriert sich auf europäische Aktien, die ein von der Konjunktur unabhängiges Wachstum bieten und deren Geschäftsmodell durch hohe Markteintrittshürden geschützt ist. Als Beispiele nennt er den Luxuswarenhersteller Louis Vuitton sowie das Pharmaunternehmen Novo Nordisk. Vuittons Marke sei nicht ersetzbar, und der Umsatz profitiere von der steigenden Nachfrage aus Asien; eine Folge des stetig wachsenden Wohlstands. Novo Nordisk, dänischer Insulinhersteller, profitiere dagegen von den Schattenseiten des Wohlstands. Immer mehr Menschen in den Industrie- und Schwellenländern litten infolge ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel an Diabetes, was die Nachfrage nach Insulin nach oben treibe.
Wichtigster Kurstreiber des Fonds war allerdings die schwedische Sandvik, ein Ausrüster für Minenbetreiber. In den vergangenen zwölf Monaten legte die Aktie um zwei Drittel zu. Weniger erfolgreich schnitt die ebenfalls vom Fonds gehaltene Atlas Copco, ein Konkurrent von Sandvik, ab: plus 26 Prozent auf Jahressicht. Hofmann will beide Aktien halten. Ohne Rohstoffe lasse sich das Defizit der Schwellenländer in der Infrastruktur nicht abbauen.