Geldanlage-Know-how So funktionieren Anleihen

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Laufzeit

Ein Schuldner legt bei der Herausgabe einer Anleihe genau fest, über welchen Zeitraum er sich verschulden möchte. Da dies von Schuldner zu Schuldner unterschiedlich sein kann, gibt es am Rentenmarkt auch Anleihen mit unterschiedlicher Laufzeit. Sie reichen von einem Jahr bis zu 30 oder mehr Jahren. Die einjährigen werden auch „kurzfristige Anleihen“ genannt. Anleihen mit einer Laufzeit bis zu acht Jahren „mittelfristige“ und Anleihen, alles darüber sind so genannte Langläufer.

Die Langläufer werden meist dann aufgelegt, wenn mit einem steigenden Zinsniveau gerechnet wird. Dann wollen sich die Schuldner das niedrige Niveau für einen möglichst langen Zeitraum sichern. Bei Langläufern kommt es daher im Laufe der Zeit zu heftigen Kursveränderungen. Zum Ende der Laufzeit zahlt der Schuldner die Anleihe zum Nennwert zurück.

Rendite

Grundsätzlich entwickeln sich Kurs und Rendite einer Anleihe gegenläufig. Das liegt in der Logik dieser Papiere begründet.

Auch Anleihen bergen ein gewisses Risiko. Der Emittent einer Anleihe kann etwa in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Somit steigt die Gefahr, dass er keine Zinszahlungen an den Anleihebesitzer zahlen kann. Bei Konkurs besteht sogar das Risiko, dass die Rückzahlung der Anleihe am Laufzeitende gefährdet ist. Der Anleihemarkt regelt dieses Risiko über eine entsprechende Prämie – nämlich die Rendite des jeweiligen Papiers. Sehr sichere Anleihen, wie sie etwa von Staaten heraus gebracht werden, gelten als überaus sicher und werfen daher nur eine relativ geringe Rendite ab. Ausnahmen sind dabei allerdings Staatsanleihen von Ländern, die selbst vom Zahlungsausfall bedroht sind, wie zuletzt Ungarn, Island, oder einige südamerikanische Länder.

Ist ein Unternehmen der Emittent, wird es für Anleihe-Käufer spannend. Zinskupons, die bei zwei bis drei Prozent über den von deutschen Staatsanleihen liegen, gibt es derzeit auch von Großunternehmen. Damit werden Käufer für das Risiko belohnt, einem möglicherweise bereits hoch verschuldeten Unternehmen weitere Mittel zur Verfügung zu stellen.

Die Bonität bestimmt das Risiko

Rating-Agenturen wie Standard & Poors“ oder „Moodys“ bewerten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und von Staaten. Je nachdem, wie ein Unternehmen und seine Bonität eingeschätzt wird, fällt der Zinskupon einer Anleihe aus. Bei hochspekulativen Anleihen, sogenannten „Junk Bonds“, droht jederzeit ein Zahlungsausfall. Anleger, die dieses Risiko eingehen, werden dafür mit den höchsten Zinsen im Anleihemarkt belohnt.

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