IPO-Bilanz Mit welchen Neuemissionen Anleger 2010 Kasse machten

Gute Neuemissionen waren rar in diesem Jahr. Emittenten und Anleger hielten sich zurück. Trotzdem gab es auch Perlen. Die Papiere einiger Börsenneulinge verteuerten sich um mehr als fünfzig Prozent. Mit welchen Börsengängen Anleger richtig lagen.

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Die Unternehmenszentrale von Kabel Deutschland: Knapp 60 Prozent Wertzuwachs der Aktie. Quelle: Pressebild

HB FRANKFURT. Anleger hatten im Jahr 2010 nur wenige Gelegenheiten bei Börsengängen in Deutschland zuzugreifen. Zeichneten sie jedoch Aktien der Neuzugänge im streng regulierten Prime Standard, konnten sie sich zum Jahresende meist über Kursgewinne freuen. Dies gilt vor allem für die im März an die Börse gekommenen Aktien des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland und des Chemikalienhändlers Brenntag. Sie schafften den Sprung in den Nebenwerte-Index MDax und haben im Vergleich zum Emissionspreis 58 beziehungsweise 53 Prozent an Wert gewonnen. Der MDax legte im Gesamtjahr 35 Prozent zu.

Zu den Aufsteigern des Jahres zählten auch die Papiere des Modekonzerns Tom Tailer und des Außenwerbers Ströer. Für Tom Tailer stehen seit der Ausgabe der Papiere Kursgewinne von 23 Prozent, für Ströer von 32,5 Prozent zu Buche. Die beiden Titel schafften im März beziehungsweise im Juli den Sprung auf das Börsenparkett und sind inzwischen Mitglieder des Kleinwerte-Index SDax, der im Gesamtjahr 46 Prozent gewann. Keine Freude bereiteten den Anlegern jedoch zwei kleinere Börsengänge. Die im November an der Börse gestarteten Aktien des Immobilienunternehmens JK Wohnbau verloren 2,5 Prozent, die im März erstmals gehandelten Papiere des chinesischen Armaturenhersteller Joyou büßten seither 3,5 Prozent an Wert ein.

Andere chinesische Firmen konnten die Anleger am deutschen Markt ebenfalls nicht überzeugen: Der Sicherheitsglas-Hersteller China Specialty Glass (CSG) und der Stromgeneratoren-Hersteller United Power wagten gar nicht erst die angekündigte Notierung auf den Kurszettel. Auch einige deutsche Unternehmen machten kurz vor dem Sprung auf das Börsenparkett einen Rückzieher: Der Berliner Wohnungskonzern GSW und der ebenfalls in der deutschen Hauptstadt ansässige Immobilienentwickler CIM.

Fast schon vergessen ist die Ankündigung des Spezialchemie-Unternehmens Cognis, sich für ein Initial Public Offering (IPO) zu rüsten. Das Unternehmen wurde vom Branchengiganten BASF geschluckt. Schon im Oktober hatte der Informationsanbieter ThomsonReuters 2010 als Jahr der abgesagten Börsengänge bezeichnet. Bis dahin hatten weltweit bereits 151 Unternehmen ihre Emissionspläne auf Eis gelegt.

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