Kein Ende in Sicht Finanzkrise: Kehrtwende bei der Deutschen Bank

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Allein auf die Deutsche Bank werden nach Ansicht der JP-Morgan-Analysten weitere Wertkorrekturen von 3,6 Milliarden Euro zukommen. Bis zum Ende des ersten Quartals hatte die größte Bank Deutschlands bereits gut fünf Milliarden Euro abgeschrieben. Institutschef Ackermann hatte unlängst gesagt, es seien keine größeren Wertverluste für sein Haus mehr zu erwarten. Voraussetzung sei allerdings, dass es nicht zu neuen Schocks an den Märkten komme.

Der Index aller großen europäischen Banken sackte über zwei Prozent ab. „Es scheint sich in den Köpfen wieder festzusetzen, dass die Finanzkrise noch nicht ausgestanden ist“, sagte Marktstratege Christian Schmidt von der Helaba.

Neue Kapitalspritzen für US-Banken

Auch Bankenpräsident Klaus-Peter Müller mahnt zur Vorsicht. „Es ist zu früh, jetzt schon Entwarnung zu geben, auch wenn es erste Signale gibt, dass sich die Märkte normalisieren“, sagte er dem „Handelsblatt“. Die Talfahrt an den amerikanischen Immobilienmärkten, der Keimzelle der Finanzkrise, sei noch nicht gestoppt.

Für zusätzliche Unruhe sorgten Informationen, wonach die US-Bank Lehman Brothers frisches Kapital benötigt. Dem „Wall Street Journal“ zufolge hat Lehman bereits in Südkorea mit mindestens einem möglichen Geldgeber Kontakt aufgenommen. Unter anderem seien die staatliche Korea Development Bank und Woori Financial potenzielle Investoren.

Für die US-Banken Citigroup und Merrill Lynch könnte es womöglich bald eine neue Finanzspritze aus dem arabischen Raum geben. Der Staatsfond Kuwait Investment Authority erwägt nach eigenen Angaben, seine Anteile an den beiden Häusern aufzustocken.

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