Legende Peter Drucker Lehren vom Management-Guru

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Karl Stoss, Generaldirektor der staatlichen Lotterien und Casinos Österreichs und Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees Österreich:

"Drucker hatte eine unglaubliche Beobachtungsgabe und großen Weitblick. Er hat Nachhaltigkeit nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt. Er konnte in einfachen Sätzen formulieren, was heute oft sehr kompliziert beschrieben wird."

Dirk Notheis, CEO Morgan Stanley Deutschland:

"Drucker zeichnete eine geniale Verbindung aus Herz und Verstand aus. Er war zeitlebens ein Suchender, einer, der immer weiter lernen wollte. Schon lange, bevor andere von Globalisierung gesprochen und ihre Anfänge erlebt haben, hat er die Vernetzung der Subsysteme der Gesellschaft als zentralen Pfad zur Lösung unserer Fragen erkannt. Allein deswegen sollten wir uns seiner erinnern – viel mehr als wir es eigentlich tun."

Richard Straub, Präsident der Peter Drucker Gesellschaft Europa:

"Drucker hat nichts an seiner Modernität eingebüßt, weil er an die Grundlagen geht. Genau darauf müssen wir uns besinnen – und nicht so sehr mit Methoden und Techniken des Managements. Er hat immer hinter die Dinge geschaut, hat schon früh Entwicklungen gesehen, die anderen verborgen geblieben sind. „Ich sehe nichts voraus“, hat er immer wieder betont“, ich sehe nur die Zukunft, die bereits hier ist“. So war er der Erste, der systematisch über den Zusammenhang von Innovation und Unternehmertum gesprochen und erkannt hat, dass beide wie siamesische Zwillinge miteinander verbunden sind. Oder, dass Management nicht nur eine Bedeutung für kommerzielle Unternehmen, sondern auch eine gesellschaftliche Dimension hat, Und nicht zu vergessen die Idee der Wissensgesellschaft, die jetzt zum Tragen kommt und er schon sehr früh formuliert hat. Wenn man seine Schriften heute liest – es passt noch immer."

Mathias Horx, Zukunftsforscher:

"Druckers entscheidende Leistung war sein systemisches Denken über die Welt. Er hat ein innovatives Denksystem entwickelt, das auf zwei Begriffen aufbaut: Er dachte universalistisch und non-dual. Er hat die Idee der sozialen Ökosysteme auf das Management übertragen und  letzteres als Kultur verstanden – nicht als operative Technik im Dienste eines Unternehmens. Für ihn war Wirtschaft in Wahrheit Kultur."

Kay Segler, Präsident BMW M Series:

"Er hat das Thema Leadership als erster überhaupt zum zentralen Thema gemacht. Und er war ein sehr großzügiger Geist – er hat jede Meinung gelten lassen, niemand abgekanzelt."

Erwin Staudt, Präsident VfB Stuttgart, ehem. IBM-Manager:

"Druckers größtes Verdienst ist es, als erster eine Brücke gebaut zu haben zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Und je größer die Probleme in der Gesellschaft werden, desto wichtiger wird diese Brücke."

Danica Purg, Präsidentin der Bled School of Management, Slowenien:

"Alles, worüber wir im Management heute sprechen, hat er schon vor Jahrzehnten vorgedacht. Und die Terminologie geprägt. Ob die Rolle von Marketing und des Kunden für Unternehmen, die Bedeutung und die soziale Komponente von Innovation, die tragende Rolle des Kunden, Zielvereinbarungen, die Wissensgesellschaft – alles lässt sich schon bei Drucker nachlesen. Besonders gefällt mir die von ihm formulierte Parallele zwischen Kunst und Ökonomie: Dass wir in der Wirtschaft viel von der Struktur eines Orchesters lernen können – in guten Zeiten spielt es eher Jazz und hat Raum zum Improvisieren, in schlechten Zeiten sind eher klassische Stücke nach fest vorgegebenen Noten gefragt. Und er ist bei all seiner Bedeutung immer sehr bescheiden geblieben."

Prof. Liisa Välikangas, Aalto University, Helsinki:

"Drucker war ein Pionier des Managements. Was uns heute selbstverständlich erscheint – die Notwendigkeit zu Innovation, Kundenorientierung und Veränderung – hat ihn schon sehr früh beschäftigt. Die Kombination aus seinen intellektuellen Fähigkeiten, dem menschlichen Tonfall seiner Werke und der hohen Integrität seines Charakters machen ihn und sein Werk zu einem zeitlosen Klassiker unseres intellektuellen Erbes."

Prof. Bernd Venohr, Berlin School of Economics:

"Drucker hat sehr früh sehr grundsätzliche Fragen gestellt. Seine intellektuellen und sprachlichen Fähigkeiten wirken wie ein Elixier und heben ihn wohltuend ab gegen die zunehmende gedankliche Verschmutzung unserer heutigen Lautsprechergesellschaft."

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