Manager-Rauswürfe Die gefallenen Stars der Finanzkrise

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Der gefallene Finanzmagier: Georg Milbradt, Ministerpräsident von Sachsen

Er stand wie kaum ein anderer für den Aufstieg des Freistaats Sachsen: Selbst seine politischen Gegner bescheinigten Georg Milbradt, ein ausgezeichneter Finanzminister gewesen zu sein. Doch Milbradt wollte mehr. Im April 2002 wurde er zum sächsischen Ministerpräsidenten gewählt. Fünf Jahre später trat er zurück.

Georg Milbradt, ehemaliger Quelle: AP

An Milbradts Abtritt war die Krise der Landesbank SachsenLB nicht ganz unschuldig. Denn im Spätsommer 2007 geriet auch die SachsenLB in den Strudel der Finanzkrise. Das drohende Aus für die Landesbank wendete Milbradt mit einem Notverkauf ab. Doch die Vorgänge rund die SachsenLB dürften Milbradt auch persönlich zugesetzt haben. Denn die Bank, die er mitgegründet hatte, galt als eines seiner Lieblingsprojekte.

Sein Ruf als „Finanzmagier“ war damit angekratzt. Einige Zeit später wurden Einzelheiten über Kredite bekannt, die Milbradt und seine Frau von der SachsenLB erhalten hatten. Milbradt wurde zwar kein Fehlverhalten nachgewiesen – doch das Vertrauen der sächsischen CDU-Abgeordneten hatte er damit verspielt.

Abgang mit strategischer Größe

Mitte April 2008 kündigte Milbradt seinen Rückzug an. Bei seinem Abgang zeigte er nochmals seine strategische Klasse: Als Nachfolger setzte er Stanislaw Tillich ein, der bis dahin Finanzminister war. Der Vertraute Milbradts ist in der CDU geschätzt und beliebt – ganz wie der frühere sächsische Ministerpräsident vor Ausbruch der Finanzkrise.

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