Der Vorlaute: Werner Schmidt, Chef der BayernLB
Seinem drohenden Rauswurf kam er durch einen Rücktritt bevor: BayernLB-Chef Werner Schmidt trat Mitte Februar 2008 nach heftigen Querelen als Chef der zweitgrößten deutschen Landesbank ab.
Zum Verhängnis wurde Schmidt ein ehrliches Eingeständnis: Anfang Februar letzten Jahres gab der BayernLB-Chef überraschend Wertberichtigungen von 1,9 Milliarden Euro bekannt. Mit dieser Zahl düpierte er die gesamte bayrische Landesregierung. Denn bis zu Schmidts Vorstoß hatte es immer geheißen, über die Auswirkungen der Finanzkrise könne erst mit der Bilanz im April berichtet werden. Bayerns damaliger Ministerpräsident Günter Beckstein und Finanzminister Erwin Huber warfen Schmidt daraufhin schlechte Kommunikation vor. Ein Verwaltungsratsmitglied drückte das etwas deutlicher aus: „Wir stehen jetzt wie die letzten Deppen da“.
Der Druck auf Schmidt, der immer schon als impulsiv galt, wurde danach zu groß. Beckstein formulierte es kurz nach Schmidts Rücktritt ziemlich deutlich. Der Rücktritt sei „konsequent“ gewesen. Es habe schwere Kommunikationsprobleme zwischen Schmidt und den beiden Eigentümern gegeben. „Dass das Klima nicht mehr gestimmt hat, hat jeder gesehen, auch wenn er dreiviertel blind war“, sagte Beckstein damals.
Nachspiel für Beckstein und Huber
Schmidts Nachfolger Michael Kemmer hat die BayernLB wieder einigermaßen auf Kurs gebracht. Doch die schon oft geforderte Neuordung der Landesbanken steht weiterhin aus.