HB NAUDERO. Als mögliche Kandidaten für den Parteivorsitz wurden bei der Versammlung der 19-jährige Sohn Bhuttos, Bilawal Zardai, und ihr Mann Asif Ali Zardari genannt. Vor Beginn der Versammlung drängten sich tausende vor dem Haus in Naudero bei Larkana in der Provinz Sindh und riefen regierungsfeindliche Sprechchöre. Die Menge warf Präsident Pervez Musharraf vor, in den Mordanschlag am vergangenen Donnerstag verwickelt zu sein. Auch wurden Forderungen nach einer Loslösung der Provinz Sindh vom übrigen Pakistan laut.
Bhuttos Witwer Zardari sagte der Menge: "Benazir Bhutto hat ihr Leben für dieses Land und für die Demokratie geopfert. Aber ihr Blut wird nicht umsonst vergossen sein. Bhutto wird in den Herzen des Volkes weiterleben."
Hinsichtlich der Parlamentswahl hat die Regierung angedeutet, dass sie am Termin 8. Januar festhalten will. Die oppositionelle Pakistanische Muslimliga (PML-N) unter Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Nawaz Sharif hat bereits kurz nach dem Attentat zum Boykott der Parlamentswahl aufgerufen.
In der Provinz Punjab wurden am Sonntag zwei Selbstmordattentäter bei der vorzeitigen Explosion ihrer Sprengsätze getötet. Der gescheiterte Anschlag in der Stadt Bahawalnagar richtete sich nach Polizeiangaben vermutlich gegen das Haus eines führenden Mitglieds der Regierungspartei PML-Q, Ijazul Haq. Diese unterstützt im Gegensatz zur PML-N von Sharif den Präsidenten Musharraf.