Skispringen Vier-Schanzen-Tournee Zehn Deutsche für Neujahrsspringen qualifiziert

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Führt die DSV-Adler an: Michael Uhrmann. Foto: SID Images/AFP/Christof Stache Quelle: SID Images/AFP/Christof Stache

Severin Freund stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben - doch der Schrecken steckte ihm immer noch in den Gliedern: Die Winzigkeit von 50 Zentimetern hat dem neuen deutschen Vorspringer die Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gerettet.

Der 22-Jährige hüpfte bei der Ausscheidung für das zweite Tournee-Springen auf 114,5 Meter und mit 100,7 Punkten lediglich auf Rang 47. Einen halben Meter kürzer und der Sechstplatzierte von Oberstdorf wäre beim Wettkampf am Samstag (13.45 Uhr/ARD und Eurosport) zum Zuschauen verdammt gewesen.

"Ich bin schlecht vom Tisch weggekommen und habe an Höhe und Geschwindigkeit verloren", sagte Freund über seinen verkorksten "Sprung". Die Quittung bekommt er im ersten Durchgang am 1. Januar: Mit dem Österreicher Martin Koch, der in Oberstdorf Siebter war, wartet im K.o.-Duell ein starker Konkurrent. "Das ist ein wirklich schwerer Gegner, aber es gibt ja noch die Lucky-Loser-Regelung. Vielleicht kommen wir also beide weiter", sagte Freund. Neben den 25 Siegern der 50 Zweikämpfe erreichen die besten fünf Verlierer das Finale.

Morgenstern ohne Sorgen

Um den Einzug in die Top 30 muss sich Thomas Morgenstern keine Sorgen machen. Der Sieger von Oberstdorf und Top-Favorit auf den Tournee-Sieg ließ die Quali erneut aus und bekommt es mit dem Ausscheidungsbesten Tom Hilde aus Norwegen zu tun. Anders als Freund in starker Verfassung präsentierte sich in der deutschen Mannschaft, die zehn ihrer 13 Athleten durchbrachte, besonders Michael Uhrmann. Als Achter war der Routinier der beste Deutsche in der Quali - nach schwierigem Saisonstart und Rang 19 zum Auftakt eine weitere Steigerung.

"Das war sicher mein bester Sprung in diesem Winter, ein toller Sprung", sagte er über seinen Satz auf 135 Meter. "Der Knopf ist zwar noch immer nicht ganz aufgegangen und ich muss bei jedem Sprung kämpfen. Aber ich spüre, dass ich es noch kann", meinte der 32-Jährige aus Rastbüchl, der es am Neujahrstag mit Michael Hayböck aus Österreich zu tun bekommt.

Auch Martin Schmitt (Furtwangen), mit 123,5 Metern nur 35. der Quali, hat in Robert Kranjec (Slowenien) eine lösbare Aufgabe. "Ich bin technisch nicht so gut gesprungen und hatte im Flug Probleme. Es war ein bisschen turbulent, ich wusste nicht, was ich wann machen muss. Manchmal klappt es, manchmal nicht", sagte Schmitt, und fügte an: "Aber am Neujahrstag klappt's wieder." Auch Freund blickt trotz seines Beinahe-K.o. zuversichtlich auf den zweiten Wettkampf der Tournee. "Ich lasse mich nicht von einem Sprung, der mal daneben geht, aus dem Konzept bringen", sagte er. In Garmisch-Partenkirchen hat er aber traditionell Probleme: Vor zwei Jahren scheiterte er in der Quali, im letzten Jahr belegte er nur Platz 47.

Musiol muss gegen Ammann ran

Außerdem beim ersten Höhepunkt des neuen Sportjahres dabei sind Richard Freitag (Aue), Stephan Hocke (Schmiedefeld), Michael Neumayer (Berchtesgaden), Andreas Wank (Oberhof), Pascal Bodmer (Meßstetten), Maximilian Mechler (Isny) und Julian Musiol (Zella-Mehlis), der allerdings gegen Simon Ammann (Schweiz) ran muss. Bodmer hat es gegen den Tournee-Zweiten Matti Hautamäki (Finnland) ebenfalls schwer. Marinus Kraus (Oberaudorf) schied wie Lokalmatador Felix Schoft aus. Daniel Wenig (Berchtesgaden) wurde wie zum Auftakt disqualifiziert.

© SID

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