Zwar gehen die Insolvenzzahlen von Unternehmen in Deutschland zurück. Dennoch trifft das Thema Scheitern offenbar einen Nerv. Viele Menschen haben uns in den vergangenen Tagen kontaktiert. Sie haben uns detailliert erklärt, wie sie von unfähigen Insolvenzverwaltern noch tiefer in die Pleite getrieben wurden, sie schrieben, wie sich das anfühlt, wenn das eigene Unternehmen in Richtung Insolvenz schlittert und was das für das Privatleben bedeutet. Anne Koark berichtet sogar von Hunderten Zuschriften und Anrufen.
Deshalb soll das Thema nun auch an dieser Stelle weiter behandelt werden. Denn mehr als 130.000 Menschen straucheln in Deutschland Jahr für Jahr in die Insolvenz. Sie haben fast nirgends ein Forum.
Wir wollen beleuchten, wie es den Menschen geht, wie sie wieder auf die Beine kommen und was sich ändern muss, damit es Unternehmer in Deutschland künftig leichter haben. Selbst Insolvenzrichter sagen, dass es in Deutschland keine Kultur des Scheiterns gibt und dass viele Unternehmen gerettet werden könnten, wenn die Gründer früher Hilfe holen würden. Das Thema ist stigmatisiert und wird deswegen totgeschwiegen. Das wiederum führt zu Desinformation.