Bankbilanzen Banken im Euro-Raum bauen faule Kredite ab

Im dritten Quartal verzeichneten die Geldhäuser in der Euro-Zone weniger faule Kredite als im Vorquartal. Faule Kredite gelten als Hemmschuh der Branche.

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Von Land zu Land sind die Banken höchst unterschiedlich betroffen. Quelle: dpa

Die großen Banken der Euro-Zone kommen beim Abbau fauler Krediten voran. Insgesamt schleppten die Institute im dritten Quartal 2019 noch Problemdarlehen im Volumen von 542,71 Milliarden Euro mit sich herum, wie neue Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Das sind im Vergleich zum Vorquartal rund 19 Milliarden Euro weniger. Im Herbst 2014 hatten die Institute noch rund eine Billion Euro in den Büchern, von denen unklar war, ob sie sie jemals zurückgezahlt bekommen.

Auch der Anteil der faulen Kredite verringerte sich weiter. Im dritten Jahresviertel 2019 waren im Schnitt noch 3,41 Prozent aller ausstehenden Darlehen notleidend, nach 3,65 Prozent drei Monate zuvor.

Die faulen Kredite in den Bankbilanzen gelten nach wie vor als großer Hemmschuh für die Branche. Denn die Vorsorge, die Banken für die ausfallgefährdeten Darlehen treffen, belasten ihre Bilanzen. Zudem lassen sie die Geldhäuser bei der Vergabe neuer Kredite tendenziell vorsichtiger agieren.

Von Land zu Land sind die Banken höchst unterschiedlich betroffen. So waren bei den Instituten in Griechenland den EZB-Daten zufolge zum Ende des dritten Quartals noch 37,4 Prozent aller Kredite notleidend. Das ist die höchste Rate im Währungsraum. In Portugal waren es 9,86 Prozent, in Italien 7,33 Prozent. Luxemburgs Banken kamen hingegen auf rekord-niedrige 0,91 Prozent. In Deutschland waren es 1,18 Prozent. Die Zahlen beruhen auf den Daten der großen Geldhäuser im Euro-Raum, die von der EZB überwacht werden. Aktuell sind dies 117 Institute.

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