Banken BayernLB will Kundenzahl ihrer Onlinetochter DKB verdoppeln

Die andauernden Niedrigzinsen zwingen die Landesbank zum Sparen. 400 Stellen fallen weg. Im Gegenzug soll die DKB von vier auf acht Millionen Kunden wachsen.

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Die Profitabilität der Kernbank soll steigen – von fünf auf acht Prozent Eigenkapitalrendite. Quelle: dpa

Die BayernLB will mit Hilfe ihrer Onlinebank DKB die andauernden Niedrigzinsen überstehen. Ein neues Strategiekonzept der zu drei Vierteln in bayerischen Staatsbesitz befindlichen Landesbank sieht vor, dass die DKB ihre Kundenzahl innerhalb der nächsten fünf Jahre von derzeit vier auf acht Millionen verdoppelt.

Die eigentliche Landesbank dagegen wird verkleinert, schrumpfen sollen vor allem die Aktivitäten am Kapitalmarkt. Dabei planen Vorstandschef Stephan Winkelmeier und seine Kollegen in der Bankspitze den Abbau von zunächst 400 Stellen in diesem Bereich, allerdings sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen. Weitere Stellenstreichungen sollen folgen. Das teilte die Bank am Donnerstag mit. Insgesamt beschäftigt die BayernLB rund 7700 Mitarbeiter.

Während die DKB im Privatkundengeschäft aktiv ist, sollen sich die bayerischen Landesbanker im wesentlichen auf Firmenkunden und Immobilienfinanzierung in Deutschland, Westeuropa, Großbritannien und den USA konzentrieren. Die Kosten in der Kernbank sollen sinken und die Profitabilität steigen - von derzeit fünf Prozent Eigenkapitalrendite auf acht Prozent. Der Aufsichtsrat segnete den Plan am Mittwochabend ab.

Damit reagiert die Landesbank auf die Nullzinspolitik der EZB, die die Profitabilität der Banken sinken lässt. Gleichzeitig steigen aufgrund einer verschärften Regulierung die Kosten. Anfang des Jahres hatte es Mutmaßungen über einen möglichen Verkauf der DKB gegeben. Doch da die DKB den Großteil der Gewinne beisteuert, war derlei Spekulationen in der Münchner Staatsregierung schon vor Monaten eine Absage erteilt worden.

In den ersten neun Monaten hatte die Landesbank einen Nettogewinn von 394 Millionen Euro erwirtschaftet, fast 170 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Prognose für das Gesamtjahr wird jedoch nicht nach unten revidiert: Die BayernLB erwartet weiterhin ein Vorsteuerergebnis im mittleren dreistelligen Millionenbereich, wie es in der Mitteilung hieß.

Mehr: Die neue Strategie der Bayern LB kann nur ein erster Schritt sein. Auf lange Sicht braucht es radikalere Maßnahmen, meint Handelsblatt-Redakteur Andreas Kröner.

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