Banken „Lösung könnte eine Fusion sein": Lega-Chef lehnt Verkauf von Monte dei Paschi an Unicredit ab

Die italienische Regierungskoalition ist gegen eine Veräußerung der Krisenbank. Das Finanzministerium solle stattdessen einen Zusammenschluss prüfen.

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Die Bank befindet sich seit längerem in einer Krise. Quelle: Reuters

In der italienischen Regierungskoalition gibt es Widerstand gegen einen Verkauf der verstaatlichten Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) an den größeren Rivalen UniCredit.
„Die Lösung könnte eine Fusion sein und kein Verkauf an UniCredit“, sagte der Chef der rechtsgerichteten Regierungspartei Lega, Matteo Salvini, am Sonntag am Rande einer Wirtschaftskonferenz in Cernobbio am Comer See.

Das Finanzministerium solle einen Zusammenschluss mit solchen italienischen Banken vorantreiben, die auf Kredite für kleinere und mittlere Unternehmen spezialisiert sind, sagte Salvini. Er deutete ein Zusammengehen von MPS, Banca Carige und weiteren kleineren Banken als eine von ihm bevorzugte Lösung an.

Denn eine Übernahme der MPS durch UniCredit könne 7000 Arbeitsplätze kosten und die Schließung von 300 Filialen nach sich ziehen, sagte Salvini. Die Lega ist Partner einer Mehrparteienkoalition, die von dem früheren Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, als Ministerpräsident geführt wird.

Die Hypovereinsbank-Mutter UniCredit hatte Ende Juli mitgeteilt, sie stehe in Verhandlungen mit dem Staat über einen Kauf von MPS. Italien hält seit einer milliardenschweren Rettungsaktion 2017 fast zwei Drittel an dem ältesten noch aktiven Geldhaus der Welt und plant, die Beteiligung bis 2022 zu verringern.

Die Regierung hat signalisiert, Kapital zuzuschießen, Rechtsrisiken zu übernehmen und dem Käufer Steuervorteile zu verschaffen, um Unicredit die Übernahme schmackhaft zu machen.

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