Ausland: Die US-Schulden im Detail

Die Vereinigten Staaten von Amerika ächzen unter einer enormen Schuldenlast – und in Washington streiten sich die Parteien, wer schuld an der Misere ist. Fakt ist: Als 2001 die Präsidentschaft von Bill Clinton zu Ende ging, waren die USA finanziell auf einem guten Weg. Die Regierung hatte einen kleinen Haushaltsüberschuss erwirtschaftet und konnte Rücklagen bilden. Doch George W. Bush, der neue Präsident, nutzte die Rücklagen nicht, um die Staatsschulden zu tilgen. Im Gegenteil: In den folgenden Jahren wurden Billionen Dollar für Steuersenkungen und zwei Kriege ausgegeben. Und als dann auch noch die weltweite Wirtschaftskrise kam, musste der neue Präsident Barack Obama weitere Milliardenbeträge in die Hand nehmen. Das Schuldenproblem war kaum noch abzuwenden. Heute steht die Regierung unter Barack Obama vor einem Schuldenberg von mehr als 14 Billionen US-Dollar. Davon sind rund 10,4 Billionen Dollar öffentliche Schulden. So setzen sich die Schulden im Detail zusammen. Quelle: Weißes Haus Bild: dpa

Nach der Immobilienkrise 2007 und der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 erließ die Regierung unter George W. Bush ein Konjunkturprogramm für die angeschlagene amerikanische Wirtschaft. Der so genannte Stimulus Act kostete rund 200 Milliarden Dollar. In dieser Summe stecken auch die Kosten für das Troubled Asset Relief Program, mit dem die US- Regierung Anteile an Geldinstituten gekauft hat, um den Finanzsektor zu stabilisieren. Bild: dpa

Eine Steuerentlastung für den amerikanischen Mittelstand macht den zweitkleinsten Posten der amerikanischen Staatsverschuldung aus. 250 Milliarden US-Dollar hat der so genannte „Middle Class Tax Deal“ gekostet, den die Regierung unter Barack Obama im Dezember des vergangenen Jahres verabschiedet hat. Die Steuerentlastung soll helfen, die Konjunktur anzukurbeln. Bild: dpa

In den USA gibt es keine gesetzliche Krankenversicherung - und von nicht Versicherten wird erwartet, dass sie für ihre medizinische Versorgung selbst aufkommen. Viele Senioren können das nicht. Deshalb erließ die Regierung ein Gesetz, das Senioren für verschreibungspflichtige Medikamente Zuschüsse erlaubt. Um das Programm zu finanzieren, nahm die Regierung rund 300 Milliarden US-Dollar Schulden auf. Bild: AP

Obwohl es unter Bush bereits ein großes Konjunkturprogramm für die angeschlagene US-Wirtschaft gab, musste Barack Obama nachlegen. Mit mehreren kleinen Gesetzen greift die Regierung der angeschlagenen Wirtschaft unter die Arme – etwa durch ein Kreditprogramm für kleine Unternehmen. Das Programm kostet rund 400 Milliarden US-Dollar. Bild: dpa

Auch Kleinvieh macht Mist: In den USA werden einige Gesetze in regelmäßigen Abständen neu erlassen - etwa die „Farm Bill“. In dem Gesetz, das alle fünf Jahre verabschiedet wird, ist beispielsweise die Höhe der Agrarsubventionen geregelt. Für diese „additional mandatory policies“ hat die Regierung unter Bush rund 400 Milliarden Dollar Schulden aufgenommen. Bild: dpa

Rund 700 Milliarden Dollar gibt die amerikanische Regierung für laufende Projekte aus, zum Beispiel für Studiendarlehen. Kann sich ein Student die Semesterbeiträge der amerikanischen Universitäten nicht leisten, kann er beim Staat ein günstiges Darlehen aufnehmen. Bild: dapd

Der „American Recovery and Reinvestment Act“ ist ein Gesetz, das als Konjunkturprogramm die Wirtschafts- und Finanzkrise bekämpfen sollte. Es beinhaltet unter anderem Steuersenkungen und Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von rund 800 Milliarden Dollar. Insgesamt zahlte die amerikanische Regierung in den vergangenen Jahren rund 4,2 Billionen Dollar für Wirtschaftsprogramme. Bild: Reuters

Für die beiden Kriege in Afghanistan und in Irak haben die USA insgesamt rund 1,4 Billionen Dollar an Schulden aufgenommen. Allein dieser Posten macht ein Zehntel der gesamten US-Schulden aus. Nachdem er das Amt des Präsidenten übernommen hatte, schickte Omaba rund 30.000 amerikanische Soldaten zusätzlich nach Afghanistan. Insgesamt werden beide Kriege den amerikanischen Steuerzahler bis zu vier Billionen Dollar kosten, haben Forscher der Brown University in Providence (Rhode Island) in einer Studie herausgefunden. Bild: dapd

Rund 1,7 Billionen Dollar hat die Regierung für diesen Posten an Schulden aufnehmen müssen. Mit dem Geld werden unter anderem Bildungsinvestitionen und Sozialprogramme finanziert, aber auch Programme zur Verteidigung des Landes. Bild: dpa

Den zweitgrößten Anteil am Schuldenberg der USA haben die Steuerentlastungen, die der ehemalige Präsident George W. Bush initiiert hat. Insgesamt drei Billionen Dollar hat es etwa gekostet, diese Steuerentlastungen zu finanzieren. Bild: Reuters

Die Rezession hat die USA in einen Strudel gezogen. Viele Menschen haben ihren Job verloren, weil es der Wirtschaft schlecht geht. Und dadurch sind der US-Regierung auch wichtige Steuereinnahmen in Höhe von rund 3,6 Billionen Dollar verloren gegangen. Dieser Posten ist der mit Abstand größte in der Zusammensetzung der US-Schulden. Bild: dpa