Schuldenkrise: Griechenlands größte Gläubiger

Bankhäuser, Versicherungskonzerne, Notenbanken und öffentliche Institutionen haben Griechenland Milliardenbeträge geliehen. Laut einer Studie der britischen Barclays Bank stehen die Griechen mit insgesamt 285 Milliarden Euro in der Kreide. Wer am meisten vor einer Pleite der Hellenen zittert, welche privaten Gläubiger für eine Griechenlandrettung zahlen könnten. Erste Bank: Die Bank aus Österreich sitzt auf griechische Staatsanleihen und Forderungen im Volumen von rund 700 Millionen Euro. Unter allen Gläubigern, die die Barclays Bank in ihre Betrachtung einbezogen hat, ist das nur Rang 36. Quelle: Barclays Bank, rtr; Stand: 20.06.2011; Foto: rtr

Die beiden britischen Banken HSBC und Royal Bank of Scotland (RBS) stehen da schon schlechter da: HSBC ist mit rund 800 Millionen Euro, die RBS sogar mit 1,1 Milliarden Euro in Griechenland engagiert. Foto: rtr

Das Zentralinstitut von etwa 900 genossenschaftlichen Banken hat laut der Studie eine Milliarden Euro an Griechenland verliehen. Das Konzernergebnis vor Steuern lag 2010 bei 1,6 Milliarden Euro. Foto: dpa

Auch deutsche Versicherungskonzerne stecken knietief in griechischen Staatsanleihen. Zwei der großen trifft es besonders: Der Rückversicherer Munich Re hat Griechenland 700 Millionen Euro geliehen, der Versicherungsriese Allianz sogar 1,3 Milliarden Euro. Foto: dpa

Auch die niederländische Banken kämen bei einem Schuldenschnitt wohl auch nicht ungeschoren davon: Die Bank ING ist mit 1,4 Milliarden Euro dabei, beim Konkurrenten Rabobank sind es immerhin noch 600 Millionen Euro, schätzt Barclays. Foto: dpa

Viele deutsche Landesbanken sitzen auf griechischen Staatsanleihen, bemerkenswerter Weise vor allem Banken, die es auch in der Finanzkrise erwischt hatte. Die Landesbank Baden-Württemberg steckt mit 1,4 Milliarden Euro besonders tief drin. Die übrigen Landesbanken Helaba, WestLB, BayernLB, HSH Nordbank, NordLB und die Landesbank Berlin sind mit insgesamt einer Milliarde Euro unter Griechenlands Gläubigern vertreten. Die Bad Bank der WestLB hat zudem noch mal 1,1 Milliarden Euro Forderungen gegen Griechenland in ihren Büchern. Foto: rtr

Das Spitzeninstitut unter Deutschlands Privatbanken hat gemeinsam mit ihrer Tochter Deutsche Postbank noch 1,6 Milliarden an Griechenland verliehen. Foto: dpa

Der französische Versicherungsriese ist wie einige Großbanken stark in griechischen Staatsanleihen engagiert. Insgesamt 1,9 Milliarden Euro schulden die Griechen Axa. Das ist der Barclays-Studie zufolge Platz 24 in der Liste der Gläubiger Griechenlands. Foto: dpa

Das Bankhaus – in der Finanzkrise selbst ein Pleitekandidat und noch immer mit staatlicher Beteiligung – hofft wohl auf hohe Renditen aus griechischen Staatsanleihen. 2,9 Milliarden Euro hat die Commerzbank den Griechen geliehen. Foto: dpa

Der italienische Versicherungskonzern Generali hat ebenfalls eine beträchtliche Summe nach Athen überwiesen. Drei Milliarden Euro aus den Beiträgen der Versicherten flossen in griechische Staatsanleihen. Foto: PR

Der belgisch-französische Bankkonzern war im Zuge der Finanzkrise auch auf Staatsgarantien angewiesen, – vor allem aufgrund ihrer hohen Einlagen bei der Pleitebank Hypo Real Estate und ihrer irischen Tochter Depfa - konnte auf diese aber inzwischen verzichten. Sollten die 3,5 Milliarden Euro in Staatsanleihen Griechenlands verloren sein, wäre das sicher ein neues gravierendes Problem. Foto: rtr

Aber andere Banken in Frankreich haben sich mit Anleihen Griechenlands noch viel größere Risiken aufgehalst. Allein die Société Générale ist mit 2,9 Milliarden Euro Gläubiger, Groupama und CNP sind mit jeweils zwei Milliarden Euro engagiert, BPCE mit 1,2 Milliarden Euro und Credit Agricole mit weiteren 600 Millionen Euro. Größter Geldgeber Griechenlands und Frankreichs Großbanken ist jedoch… Foto: rtr

…BNP Paribas. Der Pariser Bankkonzern hat den Griechen satte fünf Milliarden Euro gegeben. Damit summiert sich das Engagement französischer Banken laut der Studie auf mehr als 15 Milliarden Euro. Ein Grund, warum sich Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gegen eine private Beteiligung bei der Rettung Griechenlands stemmt. Foto: AP

Die Bad Bank der mittlerweile verstaatlichten Hypo Real Estate, die heute als Deutsche Pfandbriefbank auf dem Markt auftritt, hat einen der größten Batzen griechischer Staatsanleihen in ihren Büchern: 6,3 Milliarden Euro sollen es sein. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sind es sogar 7,4 Milliarden Euro. Foto: dpa

Die Analysten der Barclays Bank schätzen, das Notenbanken der Euro-Zone (ohne Griechenland) für insgesamt 13,1 Milliarden Euro den Griechen unter die Arme griffen. Die griechische Notenbank hat zudem noch alte Darlehen im Volumen von sechs Milliarden Euro an den Staat vergeben. Foto: rtr

(National Bank of Greece, Piraeus, EFG, ATE, Alphabank, hellenic postbank, Marfin, Bank of Cyprus) Das größte Engagement in griechischen Staatsanleihen haben auch die eigenen Banken. Den weitaus höchsten Anteil hat die National Bank of Greece mit 13,7 Milliarden Euro. EFG ist mit weiteren neun Milliarden Euro, die Bank Piraeus mit 9,4 Milliarden Euro involviert. Sie würde ein Forderungsverzicht oder eine Verlängerung der Laufzeit ihrer Investments wohl am härtesten treffen. Foto: dpa

Der internationale Währungsfonds hat Griechenland Darlehen im Volumen von 15 Milliarden Euro zugebilligt. Auch dieses Geld stammt zum Teil von den Geberländern der Euro-Zone. Foto: dpa

Vor allem Griechenlands Renten- und Sozialkassen haben ihrem Land viel Geld geliehen. 30 Milliarden Euro haben sie für die Rettung der Staatsfinanzen ausgegeben. Foto: dpa

Die Europäische Zentralbank hat nach Angaben der Financial Times und laut Angaben der EU-Kommission bislang 49 Milliarden Euro in die Rettung Griechenlands gesteckt. Zusätzlich hat die EU-Kommission 38 Milliarden Euro bereitgestellt. Geld, das natürlich von den Mitgliedstaaten – also von den Steuerzahlern - aufgebracht werden muss. Die Summe von bislang 75 Milliarden Euro soll nach den Plänen der europäischen Staatschefs Anfang Juli weiter aufgestockt werden – um bis zu 120 Milliarden Euro. Foto: dpa