
Die Abwicklung von elektronischen Wertpapieren ist offenbar auch im herkömmlichen Zahlungsverkehr möglich. Die Bundesbank, die Deutsche Börse und die Finanzagentur des Bundes haben zusammen mit mehreren internationalen Großbanken ein neues Verfahren zur Abwicklung von digitalen Anleihekäufen getestet, wie die Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Der Probelauf sei erfolgreich gewesen. Er zeige, dass zwischen der Welt des herkömmlichen Zahlungsverkehrs und der Welt der neuen Blockchain-Technologie, die Krypto-Währungen zugrunde liegt, ein Brückenschlag möglich ist.
In dem Test begab die Finanzagentur des Bundes eine elektronische Bundesanleihe auf einem Blockchain-System. Bei der Abwicklung der Käufe wurde eine eigens geschaffene Schnittstelle genutzt zwischen dem Blockchain-Verfahren und dem herkömmlichen Zahlungsverkehr.
Wertpapiere und Zentralbankgeld wechselten erst dann den Besitzer, wenn zuvor alle Beteiligten die Transaktion bestätigt haben. Dadurch soll das Ausfallsrisiko für Käufer und Verkäufer begrenzt bleiben. An dem Test nahmen die Großbanken Barclays, Citibank, Commerzbank, DZ Bank, Goldman Sachs und Société Générale teil.
Derzeit suchen viele Notenbanken und Unternehmen aus der Privatwirtschaft nach Lösungen, wie sich die neue Blockchain-Technologie für die Abwicklung von Wertpapieren nutzen lässt. Die Bundesbank arbeitet mit der Deutschen Börse schon seit fünf Jahren in einem entsprechenden Projekt zusammen.