Börse Frankfurt Die Woche der Versorger

Zwischen US-Zinswende-Spekulationen und Sorgen um China bleibt Aktien-Anlegern kaum Zeit zu verschnaufen. Jetzt läuft die Quartalssaison zwar auf ihr Ende zu, doch einige Großkonzerne müssen noch ihre Bücher öffnen.

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Wie geht der Dax in die neue Woche? Quelle: Reuters

Frankfurt Trotz aller Vorsicht ist die Stimmung an den Märkten gut, auch wenn der Dax in den vergangenen Tagen eher auf der Stelle getippelt ist. Gleich mehrere Anlagestrategen haben zuletzt ihre Kursziele für die deutschen Standardwerte angehoben. Besonders optimistisch sind Hauck Aufhäuser und das Bankhaus Lampe, die den Dax zum Jahresende jeweils bei 12.100 Punkten sehen. „Wir haben die Spitze des Aktienzyklus noch nicht gesehen“, sagt Ralf Zimmermann, Aktienstratege vom Bankhaus Lampe. Für den heutigen Handelsstart sehen die Broker vom IG Markets den Dax zunächst rund 50 Punkte über seinem Schlusskurs von Freitag bei 11.490 Zählern.

Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed lässt viele Börsianer allerdings vorsichtig werden. Mit größeren Kursprüngen im Dax ist vorerst nicht zu rechnen. Große Angst, dass die erste Zinserhöhung seit Jahren die Aktienkurse stark belasten könnte, haben die Experten aber derzeit auch nicht. Sie gehen von einem moderaten Zinsschritt aus – und der sei schließlich eingepreist. Da die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten noch keine Klarheit brachten über den Zeitpunkt der Zinswende dürften die Spekulationen auch in dieser Woche weitergehen.

Die Quartalssaison läuft zwar auf ihr Ende zu, doch einige Großkonzerne müssen noch ihre Bücher öffnen. Im Fokus stehen in dieser Woche vor allem die Versorger. Am Mittwoch legt Eon Zahlen vor, am Tag darauf dann Konkurrent RWE. Aus dem Dax legen außerdem am Mittwoch noch der Konsumgüter-Hersteller Henkel sowie am Donnerstag der Düngemittel-Anbieter K+S und der Industriekonzern Thyssen-Krupp ihre Zahlen vor. International warten Börsianer auf die Bilanzen des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba, des US-Netzwerkausrüsters Cisco – beide berichten am Mittwoch – und des Lebensmittel-Produzenten Nestlé am Donnerstag.

Auch aus der zweiten und dritten Reihe kommen eine Reihe von Zahlen: Am heutigen Montag berichtet PNE Wind über das zweite Quartal. Tom Tailor, Jungheinrich, Jenoptik und Leoni folgen am Dienstag. Außerdem lädt Celesio zur Hauptversammlung.

Am Mittwoch öffnen dann Thalanx, Heidelberger Druckmaschinen, Bilfinger und LPKF Laser & Electronics ihre Bücher. Einen Tag später folgen Air Berlin, Zalando, Tui, United Internet, Salzgitter, Deutsche Euroshop, Aurubis, HHLA, Delticom, SMA Solar und MLP.

Zum Wochenausklang legt der Energieversorger MVV seine Zahlen für das zweite Quartal vor.

Auf Konjunkturseite warten Anleger gespannt auf neue Daten zur Industrieproduktion aus China, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Vorher könnte die Angst vor einem Schwächeanfall der chinesischen Wirtschaft die Kauflaune der Anleger bremsen. Analysten rechnen im Juli mit einem leichten Rückgang. Angesichts der immer schwächeren Konjunkturdaten dürfte die Regierung ihre Bemühungen zur Stabilisierung der Wirtschaft noch verstärken, prognostiziert Commerzbank-Experte Ralph Solveen.

Am Samstag war bekannt geworden, dass die Ausfuhren um 8,3 Prozent auf 195,10 Milliarden Dollar gesunken sind, mehr als erwartet. Keine guten Nachrichten für Deutschlands exportlastige Unternehmen, wenn Chinas Wirtschaftswachstum tatsächlich unter die von der Regierung gewünschten 7 Prozent fällt.

Großes Interesse dürfte am Freitag außerdem den Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und anderen Länder der Eurozone im zweiten Quartal gelten.

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