Branchenausblick Familienunternehmen pessimistisch für das kommende Jahr

Der Mittelstand blickt zurückhalten auf das Jahr 2020. Der Fachkräftemangel sei ein großes Problem – vor allem, weil Talente zu Konzernen abwandern.

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Das Wachstum der Familienunternehmen wird durch den Fachkräftemangel gebremst. Quelle: Reuters

Die deutschen Familienunternehmen gehen pessimistisch ins neue Jahr. Nur noch 48 Prozent rechnen 2020 mit einem Wachstum, geht aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Verbände „Die Familienunternehmer“ und „Die jungen Unternehmer“ hervor. Vor einem Jahr hatten noch 61 Prozent mit einem Wachstum ihrer Geschäfte gerechnet. Trotz der Konjunkturschwäche sollen aber keine Stellen abgebaut werden: 49 Prozent wollen alle Mitarbeiter halten, nur sieben Prozent Arbeitsplätze streichen.

Ein Grund dafür dürfte die Verschärfung des Fachkräftemangels sein, den fast jedes dritte Familienunternehmen 2020 erwartet. Um diesem vorzubeugen, wollen 54 Prozent an der Zahl der Ausbildungsplätze festhalten. 14 Prozent wollen sie sogar erhöhen, elf Prozent senken.

„Der Fachkräftemangel bereitet der Wirtschaft große Sorgen“, sagte der Präsident des Verbands der Familienunternehmer, Reinhold von Eben-Worlée. „Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen können viele Stellen nicht besetzen.“

Das liege auch an vielen Abwerbungen durch Konzerne. Diese würden statt selber auszubilden gezielt dem Mittelstand Fachkräfte entziehen. „Sie heimsen so die Früchte der guten Ausbildung ein, für die der Mittelstand Geld und Zeit investiert hat“, sagte von Eben-Worlée. Verbandsangaben zufolge gibt es in Deutschland mehr als 180.000 Familienunternehmen, die rund acht Millionen Mitarbeiter beschäftigen und jährlich einen Umsatz von 1700 Milliarden Euro erwirtschaften. 

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