Brexit Britische Banken müssen genügend Mitarbeiter in EU-Ländern beschäftigen

Wenn Londoner Banken nach der Brexit-Übergangsphase Geschäfte in der EU machen wollen, müssen sie mit Mitarbeitern vor Ort präsent sein, sagt die EZB.

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Britische Banken sollen ihr EU-Geschäft nicht nur von London aus betreiben. Quelle: Reuters

Die EZB-Bankenaufsicht hat britische Geldhäuser dazu aufgerufen, für ihre Geschäfte in der EU nach der Brexit-Übergangszeit genügend Mitarbeiter vor Ort zu beschäftigen. Die Viruskrise könne nicht als Entschuldigung herhalten, um eine Verlagerung von Beschäftigten in die EU zu verzögern, teilte der Aufsichtsarm der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in einem Newsletter mit.

Die Bankenaufsicht habe sich bereits flexibel gezeigt angesichts der Lockdown-Maßnahmen und Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. „Prinzipiell ist keine weitere Flexibilität vorgesehen,“ heißt es weiter.

Von britischen Banken, die weiterhin auf dem Kontinent Geschäfte machen wollen, wird von der Aufsicht erwartet, dass sie in der EU nicht nur als leere Hüllen agieren, sondern vor Ort angemessene Kapazitäten aufgebaut haben.

Die Virus-Pandemie müsse bei geplanten Verlagerungen von Mitarbeitern auf den Kontinent stets berücksichtigt werden, teilte die EZB mit. Es dürfe nur minimale Verzögerungen geben. Homeoffice-Vereinbarungen änderten nichts an der Anforderung, ausreichend Mitarbeiter in der EU vor Ort zu beschäftigen. Insgesamt seien die Geldhäuser aber gut auf den Brexit vorbereitet.

Großbritannien ist Ende Januar aus der Europäischen Union ausgetreten. Bis Jahresende gilt aber noch eine Übergangsphase, in der die künftigen Beziehungen etwa im Bereich Handel geklärt werden sollen. Können sich beide Seiten nicht einigen, droht ein ungeregelter Brexit mit ungewissen Folgen für die Wirtschaft.

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