Chipdesigner EU-Kommission will Übernahme von Arm durch Nvidia genauer prüfen

Um Bedenken auszuräumen, hatte Nvidia bereits Anfang Oktober Verpflichtungsangebote vorgelegt, die die Brüsseler Behörde jedoch nicht für ausreichend hält. Quelle: Reuters

Der Deal ist rund 40 Milliarden Dollar schwer. Die EU-Kommission befürchtet, dass der Zusammenschluss zu einer geringeren Auswahl und weniger Innovation führt.

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Die EU-Wettbewerbshüter wollen die geplante Übernahme des Chipdesigners Arm durch den Grafikkarten-Spezialisten Nvidia genauer unter die Lupe nehmen. Man befürchte, dass der Zusammenschluss „zu höheren Preisen, einer geringeren Auswahl und weniger Innovation in der Halbleiterindustrie führen könnte“, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Zudem könne das entstehende Unternehmen den Zugang von Nvidia-Konkurrenten zu den Technologien von Arm beschränken.

„Unserer Analyse zufolge könnte die Übernahme von Arm durch Nvidia den Zugang zum geistigen Eigentum von Arm einschränken oder erschweren, was auf vielen Märkten, auf denen Halbleiter zum Einsatz kommen, zu Verzerrungen führen könnte“, sagte die zuständige Vize-Präsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager. Die Untersuchung solle sicherstellen, dass Unternehmen in Europa weiter Zugang zu jener Technik hätten, die notwendig sei, um moderne Halbleiterprodukte zu wettbewerbsfähigen Preisen herzustellen.

Die EU-Kommission muss nun bis zum 15. März 2022 eine Entscheidung über die geplante Fusion treffen. Um Bedenken auszuräumen, hatte Nvidia der Mitteilung vom Mittwoch zufolge bereits Anfang Oktober Verpflichtungsangebote vorgelegt, die die Brüsseler Behörde jedoch nicht für ausreichend hält.

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Arm ist ein Schlüssel-Unternehmen für die gesamte Smartphone-Branche. Von dem Unternehmen stammt die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones und den weitaus meisten Tablet-Computern verwendet werden. Bisheriger Eigentümer ist der japanische Technologie-Konzern Softbank. Der Deal mit Nvidia ist nach Angaben der Unternehmen von September 2020 rund 40 Milliarden Dollar schwer.

Mehr zum Thema: Weitgehend unbemerkt hat sich der Darmstädter Pharma- und Laborkonzern Merck im Halbleitergeschäft an die Weltspitze geschlichen. Während andere über Chipmangel klagen, steigen bei Merck die Umsätze. Spartenchef Kai Beckmann erklärt, was er im Geschäft mit Halbleitermaterialien noch vorhat.

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