
Die EZB will laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde eine verfrühte Abkehr von ihrer ulralockeren Krisenpolitik vermeiden. Die Verwendung des Ausdrucks „lang anhaltend“ in der neuen geldpolitischen Strategie deute darauf in, dass es keine vorzeitige geldpolitische Straffung geben könne wie es sie in der Vergangenheit gegeben habe, sagte sie in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der „Financial Times“. „Wenn wir sagen, dass unsere Antwort besonders kraftvoll oder lang anhaltend sein muss, ist lang anhaltend präzise intendiert um zu signalisieren, dass wir nicht verfrüht straffen“, erläuterte sie.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach einer 18 Monate dauernden Überprüfung kürzlich ihr Inflationsziel angepasst und strebt nun mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Bislang wurden unter, aber nahe zwei Prozent angepeilt. Zudem machte sie klar, dass in einer wirtschaftlichen Situation, in der die Zinsen bereits sehr tief liegen, wie es derzeit der Fall ist, besonders kraftvolle oder lang anhaltende geldpolitische Maßnahmen nötig sind. Dann will die EZB auch vorübergehend ein leichtes Übertreffen des Inflationsziels hinnehmen.