Copernicus Climate Change Service 2019 war das wärmste Jahr in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Egal ob Alaska, Australien oder Deutschland: Überall wird es wärmer. Experten sprechen von „erschreckenden Alarmsignalen“.

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Speziell auf Europa bezogen herrschten das ganze Jahr überdurchschnittlich warme Temperaturen. Quelle: dpa

Europa hat 2019 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Weltweit war es das zweitwärmste Jahr – in einer Reihe gleich fünf außergewöhnlich warmer Jahre, wie der Copernicus-Klimawandeldienst (Copernicus Climate Change Service) am Mittwoch im britischen Reading mitteilte.

Den Auswertungen zufolge sind auch die klimaschädlichen Kohlendioxid-Konzentrationen (C02) in der Atmosphäre gestiegen. Die Experten sprachen von „zweifelsohne erschreckenden Alarmsignalen“.

Speziell auf Europa bezogen herrschten das ganze Jahr überdurchschnittlich warme Temperaturen. Zwar brachen die Durchschnittswerte der einzelnen Jahreszeiten keine Rekorde. Über das gesamte Jahr gesehen hat Europa in den Statistiken aber sein wärmstes Kalenderjahr erlebt, knapp vor 2014, 2015 und 2018.

„2019 war erneut ein außergewöhnlich warmes Jahr: Weltweit gesehen das zweitwärmste, wobei gleich mehrere Monate Temperaturrekorde brachen“, sagte der Wissenschaftler Carlo Buontempo. Copernicus ist das wichtigste Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union. Auch nach vorläufigen Daten der US-Wetterbehörde Noaa war 2019 weltweit das zweitwärmste Jahr. Eine endgültige Berechnung von ihr steht noch aus.

Deutlich wärmer im Vergleich zum Durchschnitt von 1981 bis 2010 war es demnach in Alaska und über weiten Teilen der Arktis. Nahezu alle Landmassen waren den Statistiken zufolge überdurchschnittlich warm, vor allem in Ost- und Südeuropa, Südafrika sowie Australien, wo derzeit großflächige Brände wüten. In Teilen Kanadas lagen die Jahrestemperaturen dagegen unter dem Durchschnitt.

„Die letzten fünf Jahre nehmen die Plätze 1 bis 5 der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen ein“, erklärten die Forscher. „2019 war knapp 0,6 Grad Celsius wärmer als der Durchschnitt in den Jahren 1981 bis 2010.“ Die durchschnittliche Temperatur der vergangenen fünf Jahre habe zwischen 1,1 und 1,2 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt gelegen, teilten die Experten weiter mit.

Erst kürzlich hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) ebenfalls beunruhigende Ergebnisse veröffentlicht. Demnach erlebte Deutschland 2019 das zweitwärmstes Jahr seit 1881. „Der Klimawandel ist auf der Überholspur“, sagte ein DWD-Sprecher. In vergangenen Sommer war die Temperatur an 23 Messstellen in Deutschland auf 40 Grad oder mehr gestiegen. Am 25. Juli wurde in Lingen im Emsland der neue bundesweite Hitzerekord von 42,6 Grad gemessen.

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