Corona-Pandemie Gastgewerbe wegen Corona auch 2021 unter Druck – Stagnation erwartet

Die Jahre 2020 und 2021 waren wohl die umsatzschwächsten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Einer Umfrage zufolge fühlt sich mehr als die Hälfte der Betriebe in ihrer Existenz bedroht.

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Aktuell dürfen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante meist nur Geimpfte und Genesene in Gaststätten (2G-Regel), oftmals ist zusätzlich noch ein Test (2G+) erforderlich. Quelle: dpa

Für Hotels, Restaurants und Caterer ist im vergangenen Jahr die erhoffte kräftige Erholung vom Corona-bedingten Einbruch 2020 ausgeblieben. Der Umsatz legte zwar um 2,0 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte.

Preisbereinigt (real) stagnierte er jedoch. „Damit waren die Jahre 2020 und 2021 die umsatzschwächsten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.“ Im Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019 setzte das Gastgewerbe fast 36 und real sogar gut 40 Prozent weniger um.

Grund für die Misere sind die Beschränkungen aufgrund der Coronakrise. Die zeitweise geltende Bundesnotbremse mit ihren weitreichenden Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Pandemie etwa brockte der Branche erhebliche Einbußen ein.

So bestand zu Ostern ein Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken. „Nach den enormen Umsatzrückgängen im Frühjahr konnte das Gastgewerbe seit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Mai 2021 seine Umsätze erheblich steigern“, hieß es.

Aktuell dürfen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante meist nur Geimpfte und Genesene in Gaststätten (2G-Regel), oftmals ist zusätzlich noch ein Test (2G+) erforderlich.

Betriebe fühlen sich in ihrer Existenz bedroht

Dadurch fiel der Umsatz im Gastgewerbe im November um mehr als zwölf Prozent zum Vormonat. „Der Umsatzrückgang dürfte auf steigende Inzidenzzahlen seit Ende Oktober sowie eine verschärfte Corona-Verordnung Ende November zurückzuführen sein“, so das Statistikamt.

Für viele Betriebe ist das existenzbedrohend. Mehr als die Hälfte fühlen sich einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zufolge in ihrer Existenz bedroht: Restaurants und Gaststätten gaben dies im Dezember zu 52,5 Prozent an (Juni: 55,4 Prozent). In der Beherbergung waren es 58,8 Prozent, nach 52,1 Prozent im Juni.

Der Branchenverband Dehoga ruft deshalb nach staatlichen Hilfen. „Viele Betriebe können nicht mehr rentabel arbeiten“, sagte ihr Präsident Guido Zöllick. „Um das Überleben der in Not geratenen Betriebe zu sichern, braucht es einen angemessenen Schadensausgleich für alle Unternehmen unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl.“

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