Coronakrise DIW-Chef: Gestiegene Inflation kein Grund zur Sorge

Laut DIW-Chef Fratzscher normalisieren sich die in der Coronakrise gefallenen Preise. Weitere Rekordwerte der Preissteigerung seinen unwahrscheinlich.

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Der DIW-Präsident sagt, die Inflation werde nur dann zum Problem, wenn sie sich verstetige. Quelle: dpa

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, ist Sorgen wegen der aktuell hohen Inflation entgegengetreten. Derzeit gebe es letztlich eine Normalisierung von den gefallenen Preisen in der Coronakrise im vergangenen Jahr, sagte Fratzscher am Samstag im Deutschlandfunk.

Wenn man das über zwei Jahre vergleiche, sei das völlig konsistent mit der Preisstabilität. „Wir sehen also eine willkommene Normalisierung der Preise“, sagte der Ökonom. Es sei zudem relativ wahrscheinlich, dass die Preissteigerung im nächsten Jahr wieder eher unter zwei Prozent liege und damit unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB).

Inflation werde nur dann zum Problem, wenn sie sich verstetige, also jedes Jahr die Preise so stark steigen würden, erläuterte der DIW-Chef. Dieses Probleme sehe er aber derzeit nicht. Auch von einer Lohn-Preis-Spirale, bei der kräftig steigende Löhne von den Unternehmen über höhere Preise weitergeben werden, sei man meilenweit entfernt.

In den vergangenen Jahren sei zudem die Inflation eher zu niedrig gewesen. „Deshalb ist im Augenblick die Inflation eigentlich meine geringste Sorge“, sagte Fratzscher. Im August waren die Verbraucherpreise in Deutschland mit 3,9 Prozent so stark gestiegen wie seit 1993 nicht mehr.

In der Euro-Zone kletterte die Inflation binnen Jahresfrist um 3,0 Prozent und lag damit so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Die EZB strebt mittelfristig eine Teuerung von 2,0 Prozent an.

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