Coronakrise EZB-Vizechef sieht Bankensektor vor beträchtlichen Herausforderungen

Luis de Guindos befürchtet, dass die Coronakrise Folgen für Banken haben könnte. Sie seien in Zukunft verstärkt mit Kreditausfällen konfrontiert.

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Der EZB-Vize sieht die Banken vor großen Herausforderungen. Quelle: AP

Die Bankenbranche in der Euro-Zone steht laut EZB-Vizepräsident Luis de Guindos angesichts der Coronakrise vor beträchtlichen Herausforderungen. Die Geldinstitute seien zwar nicht im „Epizentrum der aktuellen Krise“, sagte der Spanier am Mittwoch in einer Videokonferenz des Dubliner Institute of International and European Affairs: „Doch ihre Marktbewertungen litten schwer unter der Sorge, dass sich die Aussichten in Sachen Profitabilität weiter eintrüben.“

Dahinter stehe hauptsächlich die Befürchtung, dass sich die Verluste im Kreditgeschäft erhöhten. In den kommenden Quartalen seien die Banken demnach verstärkt mit Kreditausfällen und einer steigenden Zahl von Firmenpleiten konfrontiert.

Analysten hätten ihren Prognosen für die Profitabilität der Geldinstitute in den vergangenen Monaten bereits entsprechend nach unten revidiert, sagte die Nummer zwei der EZB. Auch hier stehe die Erwartung im Vordergrund, dass die Geldhäuser ihre Rückstellungen für künftige Verluste im Kreditgeschäft aufstocken müssten.

Angesichts dieser Aussichten treibt die Europäische Zentralbank (EZB) offenbar konkrete Pläne für eine Art Bad Bank zum Abfedern möglicher neuer wirtschaftlicher Schockwellen in der Corona-Pandemie voran.

Wie mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten, ist eigens zu diesem Zweck eine Projektgruppe eingesetzt worden. Diese hat laut einem Insider Vorbereitungen für eine europäische Sammelstelle verstärkt, in der Hunderte Milliarden Euro an toxischen Krediten landen könnten.

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