Coronakrise US-Notenbank erleichtert Geldhäusern Zugang zu Kurzfristkrediten

Die Fed senkt die Anforderungen für bestimmte Kredite. Zudem will die Notenbank bekannt geben, wer ihre Nothilfen in Anspruch nimmt.

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Der Präsident der US-Notenbank Federal Reserve verspricht, alles zu tun, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie abzumildern. Quelle: dpa

Die US-Notenbank Fed erleichtert Geschäftsbanken in der Coronakrise den Zugang zu ihren Krediten. Dazu würden die Anforderungen für kurzfristige sogenannte Intraday-Kredite gelockert, kündigte sie am Donnerstag an. Damit solle sichergestellt werden, dass die Kreditvergabe während der Coronavirus-Pandemie fortgesetzt werde. Dazu verzichte sie vorübergehend auf Begrenzungen für unbesicherte Kredite und Überziehungsgebühren für Banken, die für dieses Programm in Frage kommen.

Diese zunächst bis September geltende Maßnahme werde das Kreditrisiko für die Zentralbank nicht „signifikant“ erhöhen. Sie solle Banken dazu ermutigen, sich in einer turbulenten Zeit bei allen täglichen Kreditbedürfnissen auf die Fed zu verlassen. Einige Geldhäuser könnten infolge der Coronavirus-Pandemie und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Störungen „unvorhergesehenen Intraday-Liquiditätsengpässen“ ausgesetzt sein.

Zudem will die Fed bei der Vergabe ihrer billionenschweren Kredithilfen im Kampf gegen die Coronakrise mit offenen Karten spielen. Dazu sollen mindestens einmal monatlich Details veröffentlicht werden, wer sich wieviel geliehen hat, kündigte sie am Donnerstag an. Die Fed sei für „Transparenz und Rechenschaftspflicht“, sagte ihr Präsident Jerome Powell. Die Zentralbank hatte ein 2,3 Billionen Dollar schweres Programm angekündigt, auf das Firmen, aber auch Bundesstaaten und Bezirke bei der Bewältigung der Pandemie zugreifen können.

Die nun angekündigte Transparenzoffensive bedeutet eine Abkehr von der Geheimniskrämerei, die die Fed während der Finanzkrise 2007-2009 betrieben hatte. Damals weigerte sie sich, die Namen der Kreditnehmer zu nennen – aus Angst, Aktionäre zu verschrecken. Details wurden erst veröffentlicht, nachdem das sogenannte Dodd-Frank-Gesetz von 2010 die Zentralbank zur Veröffentlichung verpflichtet hatte.

In einigen Bereichen will die Fed aber weiterhin Vertraulichkeit wahren – etwa bei bestimmten Geldmarktgeschäften. Dadurch solle eine Stigmatisierung vermieden werden, die die Firmen davon abhalten könnten, die Geschäfte bei Bedarf zu tätigen, so die Fed.

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