Die USA wollen 3,2 Milliarden US-Dollar (etwa 2,6 Milliarden Euro) in die Entdeckung und Entwicklung antiviraler Medikamente zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 investieren. Der US-Immunologe Anthony Fauci stellte die Pläne am Donnerstag bei einem Briefing der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses in Washington vor.
„Impfstoffe bleiben eindeutig das Kernstück unseres Arsenals gegen Covid-19“, betonte er. Antivirale Mittel könnten jedoch eine wichtige Ergänzung zu Impfstoffen sein. Antivirale Medikamente stellten außerdem eine weitere „Verteidigungslinie“ gegen besorgniserregende Varianten und künftige Bedrohungen durch Viren mit „pandemischem Potenzial“ dar.
Finanziert werden soll das Programm mit Mitteln aus dem „amerikanischen Rettungsplan“, einem billionenschweren Maßnahmenbündel, das der Kongress im März verabschiedet hatte. Zuerst hatte die New York Times über die Investition berichtet. Das Programm der Trump-Administration hatte deutlich mehr Geld in die Entwicklung von Impfstoffen investiert, als in die Behandlungen der Krankheit. Diese Lücke versucht das neue Programm nun zu schließen.
Von der US-Gesundheitsbehörde FDA sind bislang zwei Medikamente auf Basis sogenannter monoklonaler Antikörper zugelassen worden. Arzneien wie das antivirale Mittel Remdesivir vom US-Unternehmen Gilead oder der Entzündungshemmer Actemra von Roche aus der Schweiz haben in einem Teil der Tests ihre Wirkung verfehlt.
Für das einst als großer Hoffnungsträger gestartete Remdesivir ist nach wie vor kein klarer Vorteil mit Blick auf die Sterblichkeit von Covid-Patienten nachgewiesen. Im November empfahl die Weltgesundheitsorganisation, das Medikament nicht einzusetzen.