Deutsche Bahn im Umbau Entscheidung über Teilverkauf frühestens im März

Rund eine Milliarde Euro hat die Bahn im letzten Jahr verloren. Mit dem Verkauf der Töchter Arriva und Schenker Logistics könnte der Konzern mehr als das Vierfache einnehmen – wenn der Bund zustimmt.

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Schon seit letztem Sommer stehen Verkäufe der Bahn-Töchter Arriva und Schenker Logistik in der Diskussion. Eine Entscheidung soll frühestens im März fallen. Quelle: dpa

Berlin Über den umstrittenen Verkauf von Unternehmensteilen der Deutschen Bahn soll frühestens im März entschieden werden. Eine dazu geplante außerordentliche Aufsichtsratssitzung am 8. Februar wurde abgesagt, hieß es am Donnerstag aus Kreisen des Gremiums. Es geht um eine Teilprivatisierung der Auslandsverkehrstochter DB Arriva und der Spedition DB Schenker Logistics.

Dabei sieht der Bund als Eigentümer der Bahn noch offene Fragen. Nach Informationen aus Regierungskreisen betrifft dies inhaltliche Details des Vorhabens. Diskussionsbedarf besteht demnach auch darüber, wie mögliche Erlöse zwischen Bund und Bahn zu verteilen wären.

Aus dem Umfeld des Aufsichtsrats verlautete, in einem Brief des Vorstands an die Kontrolleure heiße es, die Sondersitzung entfalle „in Abstimmung mit dem Eigentümer“. Man werde nun in der turnusmäßigen Sitzung am 15. März „den Sachstand und das weitere Vorgehen vorstellen“.

Ein Einstieg von Investoren bei Arriva und Schenker ist seit vergangenem Sommer im Gespräch. Mit den Einnahmen soll die Verschuldung gebremst und das bereits begonnene Sanierungsprogramm finanziert werden. Unterm Strich erwartet die Bahn für 2015 ein Defizit von mehr als einer Milliarde Euro. Nach unbestätigten Informationen des „Handelsblatts“ verspricht sich die Bahn vom Teilverkauf einen Erlös von bis zu 4,5 Milliarden Euro.

Beide Töchter gehören zu den großen Ertragsbringern des Konzerns. Die Logistiksparte Schenker Logistics erzielte 2014 ein Ergebnis von 332 Millionen Euro, die im Jahr 2010 übernommene europäische Bus- und Bahntochter Arriva 265 Millionen Euro.

Wie das „Handelsblatt“ (Donnerstag) berichtete, steht dem Bund nach einem Beteiligungsvertrag aus dem Jahr 2008 ein großer Teil der Privatisierungserlöse zu. Vorstandschef Rüdiger Grube wolle aber die kompletten Einnahmen ins Unternehmen stecken.

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