Die Finanzaufsicht BaFin hat gegen den Investor und Noch-Aufsichtsrat der Deutsche Bank AG, Alexander Schütz, wegen seines Handels mit Wirecard-Papieren Strafanzeige gestellt. Das bestätigte eine Sprecherin der Münchener Staatsanwaltschaft, bei der die Anzeige eingegangen ist.
Die Staatsanwaltschaft müsse nun zunächst prüfen, ob sie für die Anzeige zuständig ist, sagte die Sprecherin. Schütz ist österreichischer Staatsbürger und lebt in Wien. Eine BaFin-Sprecherin wollte den Vorgang nicht kommentieren. Ein Vertreter von Schütz wollte nicht sofort etwas dazu sagen.
Bloomberg hatte im Januar berichtet, dass die BaFin Wertpapiertransaktionen von Schütz im Zusammenhang mit Wirecard untersuche. Die Geschäfte betrafen unter anderem Optionen auf Wirecard-Aktien und fanden in zeitlicher Nähe zum April 2019 statt, als die SoftBank Group Corp. bekanntgab, in das Unternehmen investieren zu wollen. Die bloße Ankündigung stärkte das Vertrauen der Investoren in Wirecard, das durch Berichte der „Financial Times“ (FT) über Bilanzunregelmäßigkeiten unter Druck geraten war.
Schütz, Mitgründer des österreichischen Vermögensverwalters C-Quadrat, geriet bereits zuvor für seine Beziehung zu Wirecard und dessen damaligem Chef Markus Braun in die Kritik. In einer E-Mail-Korrespondenz, die im Wirecard-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags bekannt wurde, drängte Schütz Braun, die FT wegen ihrer kritischen Berichterstattung zu dem Unternehmen „fertig zu machen“.
Der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, hatte Schütz daraufhin in einem Telefonat gesagt, seine Formulierungen seien inakzeptabel gewesen. Vergangenen Monat teilte Schütz mit, er würde sein Aufsichtsratsmandat nach der Hauptversammlung der Bank niederlegen.
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