Deutsche-Bank-Fondstochter DWS will Kosten weiter senken – Kunden zogen Milliarden ab

Bei der Fondsgesellschaft hinterlassen die Turbulenzen an den Finanzmärkten Spuren. Das verwaltete Vermögen und die Erträge sind im ersten Quartal gesunken.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die DWS hat 2019 deutlich mehr Geld von Anlegern eingesammelt Quelle: Reuters

Die Fondsgesellschaft DWS schließt wegen der Coronakrise eine Verschärfung ihres Sparkurses nicht aus. Das Management sei entschlossen und in der Lage, weiteres Einsparpotenzial zu finden und umzusetzen, sollte es die Ertragssituation im weiteren Verlauf des Jahres erforderlich machen, teilte die Deutsche-Bank-Tochter am Mittwoch mit.

Die DWS dreht schon seit Jahren an der Kostenschraube und hat sich bis 2021 Einsparungen von 150 Millionen Euro brutto vorgenommen. „Aufgrund der Pandemie werden sowohl die Erträge als auch die Kosten in diesem Jahr niedriger ausfallen als 2019“, sagte Finanzchefin Claire Peel.

Wie bei der Konkurrenz zogen DWS-Kunden wegen des Einbruchs an den Finanzmärkten im ersten Quartal Milliarden ab. Das verwaltete Vermögen der DWS schrumpfte bis Ende März auf 700 Milliarden Euro von 767 Milliarden Euro Ende Dezember.

Das schlägt auch auf die Gebühreneinnahmen durch: Die Erträge fielen im Quartalsvergleich um 24 Prozent auf 524 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal betrug der Rückgang zwei Prozent. Der Vorsteuergewinn fiel auf 179 Millionen Euro – 33 Prozent weniger als im vierten Quartal, aber 17 Prozent mehr als ersten Quartal 2019.

Am Mittelfristziel einer bereinigten Aufwand-Ertrags-Relation von unter 65 Prozent bis Ende 2021 hält die DWS fest, wie Vorstandschef Asoka Wöhrmann sagte. „Auch unseren Dividendenvorschlag von 1,67 Euro pro Aktie für 2019 halten wir aufrecht.“ Hauptprofiteur der Gewinnausschüttung ist die Deutsche Bank, die weiterhin 80 Prozent an ihrer Tochter hält.Die

Im Jahr 2019 hatte die DWS deutliche Kapitalzuflüsse verbucht. Netto vertrauten Anleger der Deutsche-Bank-Fondstochter im vergangenen Jahr insgesamt 26,1 Milliarden Euro an neuen Geldern an. Gut die Hälfte davon flossen dem Haus im vierten Quartal zu.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%