
Chiles Zentralbank erwägt eine milliardenschwere Intervention am Devisenmarkt zur Stützung der Landeswährung Peso. Bereits ab Montag könnte die Notenbank ein entsprechendes Programm im Volumen von bis zu 20 Milliarden Dollar auflegen, teilten die Währungshüter am Donnerstag mit. Zuvor war der Peso auf ein neues Allzeittief gefallen. Die Stabilisierung könnte bis zum 29. Mai 2020 dauern.
Anhaltende Unruhen in Chile schlugen zuletzt immer mehr Anleger in die Flucht. Die Notenbank hatte dem chilenischen Finanzsystem erst vor kurzem vier Milliarden Dollar zusätzlicher Liquidität in Peso und Dollar zur Verfügung gestellt.
Chile wird seit Wochen von gewaltsamen Protesten gegen die Regierung des weltgrößten Kupfer-Exporteurs erschüttert. Auslöser war die Anhebung der Fahrkartenpreise für U-Bahnen der Hauptstadt Santiago de Chile. Demonstranten fordern Reformen gegen das wachsende soziale Ungleichgewicht. Menschenrechtsorganisationen zufolge wurden bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften mehrere tausend Zivilisten verletzt und mindestens 26 Menschen getötet.